Studie belegt: Windpark ist keine Gefahr für Adler und Falken

Der geplante Windpark in Unterstinkenbrunn bleibt weiterhin stark umstritten
Die Vogelexperten geben sich aber nicht geschlagen und schießen sich auf den Rotmilan ein.

Obwohl sich sowohl der Gemeinderat, als auch die Bevölkerung vor drei Jahren bereits klar für den Windpark ausgesprochen haben, ist die Zukunft weiter ungewiss. Schließlich verhinderten angebliche Adler- und Falkensichtungen bisher erfolgreich den Bau der sieben Anlagen.

Um das Projekt dennoch voranzutreiben, hat die Gemeinde im vergangenen Jahr zwei Studien in Auftrag gegeben, die sich mit dem Lebensraum und dem Brutverhalten der Greifvögeln beschäftigten. Über die Sommermonate wurden die Erhebungen abgeschlossen, nun liegt der Endbericht vor. "Darin bestätigt sich eindeutig, dass es keinen sachlichen Grund mehr gegen den Windpark gibt", freut sich Bürgermeister Matthias Hartmann.

Einerseits liegen die Entfernungen der aktuellen Horststandorte zur Windpark-Projektfläche laut Studie deutlich über allen gängigen Tabuzonen. Ein Brutversuch des Sakerfalken in etwas geringerer Entfernung im Vorjahr wurde abgebrochen und fand heuer keine Fortsetzung. Das Kollisionsrisiko für diese Greifvögel sei wiederum wegen des weitläufigen Areals im Laaer Becken als sehr gering einzustufen. Darüber hinaus sei, wie schon in den letzten Jahren, auch in absehbarer Zukunft mit einer geringen Nutzung der Fläche durch Greifvögel zu rechnen.

Landwirtschaft

Dazu trägt auch die intensive landwirtschaftliche Nutzung im Umland bei. Der stark vorherrschende Zwiebelanbau, das fast völlige Fehlen von Brachen, ein geringes Nahrungsangebot an Kleinsäugern sowie ein im Vergleich vor allem zu westlichen Regionen dichteres asphaltiertes Straßennetz würden das Land um Laa für Greifvögel unattraktiv machen.

Als nächster Schritt sollen nun Gespräche mit den Vogelexperten von Birdlife folgen. "Mit diesen Ergebnissen hoffen wir, sie nun endgültig überzeugen zu können", sagt Hartmann durchaus zuversichtlich.

Wenig beeindruckt

Bei Birdlife zeigt man sich von den Studienergebnissen jedoch wenig beeindruckt. "Auf fremde Studien sind wir nicht angewiesen, wir kennen die Region aus eigenen Beobachtungen sehr genau", kontert Gabor Wichmann, stellvertretender Geschäftsführer von Birdlife.

Vielmehr hätte sich die Lage noch etwas verschärft. Der Grund: Bei den letzten Beobachtungen wurde neben dem bekannten Kaiser- und Seeadler sowie dem Sakerfalken nun auch der Rotmilan entdeckt. Der Vogel steht in Österreich auf der Roten Liste und ist nur noch in Europa anzutreffen. Bisher hat zwar noch kein Vogel zu brüten begonnen, allerdings ist für Wichmann ein gewisser Weitblick notwendig: "Wir vermuten, dass er sich dort ansiedeln wird."

Der Bau der Windkraftanlagen wurde einst für Herbst 2014 anvisiert. Nun wird sich dieser Plan offenbar weiter verzögern.

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