Straffer Zeitplan und strikte Regeln für die Sonnenwende
Was im schlimmsten Fall passieren kann, hat das Schiffsunglück mit zahlreichen Toten in Budapest vor fast einer Woche gezeigt. Zwar sind Unfälle auf der Donau selten, allerdings rückt dadurch auch wieder ein Vorfall aus dem Jahr 2016 ins Bewusstsein, bei dem während der Wachauer Sonnenwende zwei Ausflugsschiffe kollidierten. Damals gab es zum Glück keine ernsthaften Verletzten.
Da die für den Tourismus wichtige Sonnenwende – am 15. Juni im Nibelungengau und am 22. Juni in der Wachau – inzwischen eine Dimension erreicht hat, die eine professionelle Koordination benötigt, haben die Veranstalter ihr aktuelles Konzept nochmals überarbeitet. Immerhin sind alleine in der Wachau an diesem Abend 20 Schiffe mit 7.000 Passagieren und bis zu 50 Motorboote angemeldet. Im Ernstfall sind Wasserretter und mehrere Rettungseinheiten sofort zur Stelle.
Sicherheitsaspekte
Als Veranstalter der beiden Großevents – Nibelungengau und Wachau – hat die Tourismusagentur Donau Niederösterreich im Vorjahr erstmals ein Konzept ausgerollt, das zwar viele Sicherheitsaspekte berücksichtigte, aber Mängel beim zeitlichen Ablauf offenlegte: Der Abschuss von Großfeuerwerken verzögerte sich, weil man noch auf Schiffe wartete. Das löste bei den Gästen am Ufer Frust aus.
„Jetzt haben wir den Zeitplan perfektioniert“, erklärt Erich Polz, Bürgermeister von Rossatz-Arnsdorf. Bis zu 5.000 Freiwillige seien im Einsatz, um rund 40.000 Besuchern während der Sommersonnenwende eine Feuershow zu zaubern. Erstmals sind für jeden Ort im Nibelungengau und in der Wachau genaue Abbrennzeiten für alle Sonnwendfeuer und Abschusszeiten für Feuerwerke definiert: zu finden in einem eigenen Folder oder im Internet unter www.sonnenwende.at
Reihenfolge
Damit der Ablauf am Wasser reibungslos funktioniert, gibt es strikte Regeln, an die sich alle Bootsführer und Schiffskapitäne halten müssen. Bis kurz vor dem Start sei eine Anmeldung für dieses Event bei der Schiffsaufsicht möglich. Zuerst fahren alle Schaufelraddampfer, danach die Fahrgastschiffe und dahinter alle Motorboote zum Ausgangspunkt. Jeder Kapitän habe eine genaue Route: „Gerade in der Nacht ist so ein Event aus nautischer Sicht eine Herausforderung“, sagt Vera Hofbauer von der obersten Schifffahrtsaufsicht. Mit zwei eigenen Booten sei die Behörde unterwegs, um für Sicherheit zu sorgen.
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