Stockerau verhängt Baustopp für Stadtkern

Stockerau verhängt Baustopp für Stadtkern
Stadtregierung will ausufernden Baumaßnahmen Herr werden. Ziel ist es, in der Stadt mehr Grünflächen bereitzustellen.

In der vergangenen Gemeinderatssitzung hat sich Stockerau unter der Führung von VP-Bürgermeisterin Andrea Völkl für einen Baustopp im Stadtkern ausgesprochen. Bereits im Juni hatten die Grünen, die nicht Teil der Regierungskoalition in Stockerau sind, einen wortgleichen Antrag eingebracht. Damals gingen ÖVP, SPÖ und FPÖ nicht mit.

„Aber offenbar dürfte über den Sommer ein Nachdenkprozess eingesetzt haben“, erklärt Grünen-Chef und Umweltstadtrat Dietmar Pfeiler. Der nunmehrige Beschluss wurde auch von den Grünen mitgetragen.

Raumplanung bereits angelaufen

Der Grund dafür, warum der Antrag von der ÖVP nun erneut eingebracht wurde, habe schlichtweg mit Gesprächen mit einem Experten zu tun, erklärt Bürgermeisterin Andrea Völkl: „Wir wollen da keine Schnellschüsse machen. Solche Maßnahmen müssen genau geplant sein. Darum haben wir bereits vor einiger Zeit die Gespräche mit unserem Raumplaner aufgenommen und ausgelotet, welche Maßnahmen sinnvoll sind.“

Die erste gesetzte Maßnahme ist eben der Baustopp im Stadtzentrum. Für Völkl ist es wichtig, dass geplante Baumaßnahmen nach einem einheitlichen Bild passieren: „Jeder Stockerauer hat ein gewisses Bild der Stadt im Kopf. Und damit dieses Ortsbild auch so bleibt, wie es die Mehrheit möchte, haben wir uns zu dem Baustopp entschlossen.“

Stockerau verhängt Baustopp für Stadtkern

Bürgermeisterin Andrea Völkl möchte mehr Grünflächen in der Stadt haben.

Klimafreundlich

Dabei geht es aber nicht nur um schöne Fassaden oder ortsbildübliche Bauten. Sondern vor allem um praktische Maßnahmen, wie Völkl erklärt: „Die Bewohner brauchen Ruhezonen und vor allem Grünflächen. Es kann nicht einfach alles zugebaut werden. Und das wollen wir als Stadt natürlich gewährleisten.“

Nun will die Stadt in einem eigenen Ausschuss unter Einbezug von Anwohnern, Raumplaner, Wohnbaugesellschaften und Experten ein Konzept erarbeiten, wie sich das Stadtbild im Zentrum verändern soll. „Damit wir für alle Stockerauer eine lebenswerte Stadt gestalten können.“

Wohnbau

Dem Problem des Wohnraumes soll der Baustopp übrigens nicht im Weg stehen, meint Völkl: „Derzeit werden 1.000 Wohnungen gebaut. Das ist selbst für eine Stadt wie Stockerau sehr viel.“

Die größte Stadt des Weinviertels gehört mit dieser Maßnahme aber nur zu einer von vielen Städten im Wiener Umland, die bereits einen Baustopp in ihrer Stadt oder Gemeinde verhängten. Und in Stockerau ist der Stadtkern nicht das einzige Gebiet. Denn einen Baustopp gibt es auch bereits in der Siedlung rund um die Firma Frischeis im Süden der Stadt.

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