Nach siebenjähriger Bauzeit hat Klosterkirche neuen Glanz

Stift Zwettl
Zwölf Millionen Euro teure Renovierung endet nach vielen Jahren mit dem 875-Jahr-Jubiläum.

Die Holzrestauratoren geben den Kirchenbänken und dem Chorgestühl den letzten Feinschliff. An anderen Stellen werden die vergoldeten Zierelemente montiert und die historischen Dekorationen über den restaurierten Holz- und Stuckmarmoraltären befestigt.

Noch sorgen viele Arbeiter für die letzten „Glanztaten“ in der frühgotischen Kirche des Zisterzienserstiftes Zwettl. Inzwischen ist aber ein Ende der aufwendigen Renovierungsarbeiten in Sicht. Spätestens am 14. September zum ersten Mal nach siebenjähriger Bauzeit wieder die Egedacher Orgel anlässlich des 875-jährigen Bestandsjubiläums erklingen darf, muss das Gotteshaus in frischem Glanz erstrahlen.

Nach siebenjähriger Bauzeit hat Klosterkirche neuen Glanz
Stiftsabt Wolfgang Wiedermann

Der Auslöser für die dringend notwendig gewordene Frischzellenkur war ein deutlich sichtbares Signal, das im Jahr 2006 zu Boden gefallen war. Mehrere Bruchstücke waren, wie der KURIER mehrmals berichtete, von der Decke des Mittelschiffs in die Tiefe gestürzt.

Erleichterung

Sieben Jahre später fiebern die Mönche des Zisterzienserstiftes dem Ende der Renovierungsarbeiten entgegen. Ihre Freude ist groß, dass bereits in drei Wochen ihr Gotteshaus wieder uneingeschränkt benützbar ist. Seit Längerem mussten die Heiligen Messen in einem Nebengebäude zelebriert werden.

„Ich freue mich und bin erleichtert, dass nach jahrelangen Arbeiten die Renovierungen in der Kirche unfallfrei abgeschlossen werden können“, sagt Stiftsabt Wolfgang Wiedermann. Er ist gleichzeitig froh, dass dieses Mammutprojekt ausfinanziert ist. Alleine die Innenrenovierung kostete sieben Millionen Euro. Da auch Nebengebäude restauriert wurden, beträgt die Gesamtinvestitionssumme zirka 12 Millionen Euro. „Ohne der finanziellen Hilfe etwa des Landes, der Diözese St. Pölten und des Fördervereins mit Obmann Franz Romeder, wäre das große Werk nicht umsetzbar gewesen“, sagt Wiedermann.

Mitte September geht die große Feier über die Bühne. Nach dem Jubiläumskonzert am 14. September folgt einen Tag später das Pontifikalhochamt und der Festakt.

Ein mächtiger Kran mit einem 60 Meter langen Ausleger überragt derzeit das Stift Göttweig am Ausgang der Wachau. Er macht den Austausch der Dachziegel auf der Stiftskirche erst möglich.

„Die Stiftskirche, deren Dach aus mehreren Teilen besteht, ist der erste Teil der für sechs Jahre geplanten Arbeiten“, erklärt Baumeister Peter Griebaum, der die Arbeiten überwacht. „Das stabile Wetter hat uns unterstützt, die Sanierung läuft sehr gut“, betont Prior Maximilian Krenn. „Die Hitze mit rund 40 Grad hat den Arbeitern allerdings schon zu schaffen gemacht“, betont Griebaum.

Das Arbeitskonzept sieht vor, dass immer nur möglichst kleine Flächen abgedeckt bleiben. „Was am Montag abgedeckt wird, soll spätestens am Freitag wieder zu sein“, sagt Griebaum. Der versucht, gewisse Elemente wieder zu verwerten: „Wir haben beispielsweise eine aus dem Jahr 1793 datierte, selbst gemachte Dachrinne aus Kupferblech entdeckt und bemühen uns, das Originalstück wieder zu integrieren.“

Ein Förderverein unterstützt die Sanierung, die rund sechs Millionen kostet.

www.stiftgoettweig.at

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