Statt Shiffrin und Co: Sieg der stillen Helden am Zauberberg
Der blau-gelbe Anorak mit der Aufschrift "Semmering“ wird mit einem gewissen Stolz getragen. Er ist zu einem Symbol für jene geworden, ohne die das Spektakel niemals über die Bühne gegangen wäre.
Die Rede ist vom Wintersportverein Semmering (WSV) und den fast 400 Freiwilligen, die das vergangene Wochenende fernab des Rampen- und Flutlichts dafür gesorgt haben, dass die Tourismusregion auf den TV-Bildschirmen einem internationalen Millionenpublikum am Silberteller präsentiert wurde.
Während Mikaela Shiffrin, Katharina Truppe oder Kathi Liensberger aus sportlicher Sicht die Lorbeeren ernteten und von 15.000 Besuchern gefeiert wurden, lag es an einer Hundertschaft an Freiwilligen, für einen reibungsfreien Ablauf zu sorgen.
Zubereitung der Verpflegung für die freiwilligen Helfer
30-jährige Geschichte
Der Damen-Skiweltcup ist immerhin das größte Sportevent Niederösterreichs. Was man den vielen Ordnern, Helfern im Medienzentrum und der Akkreditierung, den Streckenposten, Rutschern und Einweisern zu verdanken hat, ist den Verantwortlichen bewusst. "Sie alle haben den Weltcup an diesem Wochenende zu Niederösterreichs schönster Visitenkarte gemacht“, erkennt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) das Potenzial eines solchen Großevents, wenn es darum geht, Gäste und Besucher für die Zukunft zu gewinnen.
Einen der wohl härtesten Jobs hatte jene Frau, die Mikaela Shiffrin im Berggasthof Liechtensteinhaus vor den begeisterten Fans auf Selfiejagd mit dem US-Superstar abschirmte. "After the Race“, vertröstete die Seriensiegerin selbst die Kinder des hiesigen Skiclubs – um ihr Versprechen nach dem Slalomsieg im Ziel einzuhalten. Eine halbe Stunde lang posierte sie geduldig für Fotos und schrieb Autogramme.
WSV-Präsident Franz Steiner nach dem Nachtslalom mit Siegerin Mikaela Shiffrin.
Impulse für den Tourismus
"Es ist ein Zusammenspiel. Behörden und Einsatzkräfte sowie viele freiwillige Helferinnen und Helfer haben gemeinsam mit den Semmering-Hirschenkogel-Bergbahnen die bestmöglichen Bedingungen geschaffen“, ist sich OK-Chef Franz Steiner sicher.
Seit 30 Jahren zeichnet er mit seinem Team des WSV für die Rennen am Hirschenkogel verantwortlich. Neben der sportlichen und emotionalen Bedeutung setze das Spektakel wichtige Impulse für den Tourismus und die regionale Wertschöpfung.
Hotellerie, Gastronomie und regionale Betriebe profitierten ebenso wie der heimische Nachwuchssport, für den der Weltcup "eine starke Inspirationsquelle darstellt“, heißt es vonseiten des WSV und Sportland NÖ.
Innenminister Gerhard Karner und Johanna Mikl-Leitner beim Besuch der Einsatzzentrale.
Undercover
Um ein Event dieser Größe möglichst reibungsfrei über die Bühne zu bringen, waren mehr als 400 Einsatzkräfte nötig. Bei einem Besuch in der Einsatzzentrale am Semmering zeigte Innenminister Gerhard Karner Wertschätzung für die Arbeit der Uniformierten, die oft völlig unentdeckt abläuft.
Alpinpolizisten sorgten beispielsweise entlang der Rennstrecke dafür, dass es zu keinen Störaktionen kommt und niemand die Fluchtlicht-Masten zur besseren Sicht erklimmt.
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