Stalkerin bombardierte Angebeteten mit Hunderten Nachrichten

(Symbolbild)
Unerfüllte Liebe: 42-Jährige verschickte Liebesbotschaften, freizügige Bilder und heimliche Aufnahmen des Mannes.

Begonnen hatte alles mit einem Kontakt über eine Internet-Partnerbörse. Der nun endgültige Schlusspunkt unter die offensichtlich recht einseitige Liebesgeschichte wurde am Freitag am Landesgericht Wiener Neustadt gesetzt. Wegen „beharrlicher Verfolgung“ ihres Angebeteten musste sich dort nämlich eine 42-jährige Arbeitslose verantworten.

Weil der verheiratete Mann keine längerfristige Beziehung wollte, bombardierte ihn die Frau mit Nachrichten. „50 bis 100 SMS und WhatsApp-Mitteilungen täglich“ seien es gewesen, wirft ihr die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt vor. Darin enthalten waren neben Liebesschwüren und teilweise freizügigen Bildern auch Aufnahmen des Mannes, die sie selbst heimlich von ihm gemacht hatte. Sowohl an seiner Privatadresse, als auch an seinem Arbeitsplatz habe sie trotz Zurückweisung wiederholt Kontakt gesucht.

Diversion statt Urteil

„Ich habe gehofft, dass er doch noch zu mir zurückkommt“, schluchzte die Frau vor Gericht und zeigte sich reumütig. „Es tut mir alles wahnsinnig leid, ich bin absolut schuldig.“ Ihr Verteidiger ergänzte: „Sie hat einige schlimme Schicksalsschläge hinter sich und hatte die Hoffnung, dass es mit der Beziehung diesmal klappt. Leider war das nicht der Fall.“

Angesichts ihrer Einsicht kam die 42-Jährige glimpflich davon. Anstelle eines Urteils beließ es die Richterin bei einer Diversion, gewährte der Frau eine zweijährige Probezeit. Auch Kosten bleiben ihr als Mindestsicherungsbezieherin erspart. Die gerichtlich auferlegte Bedingung: Sie muss zum Wohn- und Arbeitsort des Mannes mindestens 500 Meter Abstand halten und darf keinerlei Kontakt mehr zu ihm aufnehmen, andernfalls wird der Prozess gegen sie wieder aufgenommen.

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