Stadt hat mein Kind vor die Tür gesetzt

Der empörte Vater sucht einen Kindergarten–Platz für seinen Sohn
Eltern sind empört, weil ihr Sohn den Kindergarten wechseln muss und sie erst jetzt informiert wurden. Stadt wehrt sich.

Auf den Magistrat St. Pölten ist Christoph E. derzeit gar nicht gut zu sprechen. Während am Montag Tausende Eltern ihre Kleinen in den Kindergarten brachten, ist E. noch auf der Suche nach einer Betreuung für seinen Sohn. "Die Stadt hat mein Kind vor die Tür gesetzt", zeigt sich der St. Pöltener empört.

Die Geschichte nahm allerdings schon vor dem Sommer seinen Lauf. Die Familie wurde zu einem Gespräch in den Kindergarten eingeladen. "Dabei wurde uns erklärt, dass mein Kind abgelehnt werden würde. Stattdessen müsse er in eine Fördergruppe", erzählt E. Grund: Der Dreijährige würde nicht gehorchen, der Umgang mit ihm sei schwierig.

Befunde

Die Familie wollte das nicht wahrhaben und besuchte daraufhin eine Kinderärztin und einen Psychologen. Diese befanden laut dem Familienvater, dass das Verhalten des Buben völlig normal sei. "Eine Versetzung in eine Fördergruppe würde ihn sogar in seiner Entwicklung zurückwerfen, wurde festgestellt." Diese Befunde, so der empörte Vater, hätten die Verantwortlichen der Stadt aber gar nicht interessiert.Zwei Tage vor dem Start in das neue Kindergarten-Jahr sei die Familie schließlich vor die Wahl gestellt worden: Entweder, so erzählt es der St. Pöltener, müsse sein Kind in eine Fördergruppe, oder es gebe eben gar keinen Platz für ihn. "Eine Frechheit", findet E.

Seitens der Stadt weist man die Vorwürfe vehement zurück. Man habe reagieren müssen, weil es zu "massiven Vorfällen" gekommen war, heißt es. Es hätten mehrere Gesprächsrunden stattgefunden, bei denen auch Experten anwesend gewesen wären. Schlussendlich sei der Familie ein neuer Kindergartenplatz für ihren Sohn angeboten worden, wo noch bedarfsgerechter auf den Dreijährigen eingangen hätte werden können. Dieses Angebot sei abgelehnt worden. Ebenso wie eine unverbindliche Besichtigung des neuen Hauses.Von Seiten der Stadt und des Landes will man den Eltern weitere Gespräche anbieten, um eine "gute Lösung für alle Beteiligten zu finden".

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