Debatte nach Waffen-Alarm: Wie sicher ist St. Pölten wirklich?

Zwei Polizisten gehen über einen Zebrastreifen in einer Stadt.
Nach der Aufregung rund um den Sturm-19-Park entbrannte eine Sicherheitsdebatte. Nun legte das Innenministerium Zahlen vor.

Es ist erst ein paar Wochen her, dass die Landeshauptstadt St. Pölten von einer Sicherheitsdebatte erfasst wurde. Auslöser war ein Vorfall, der sich im Sturm-19-Park zugetragen haben soll.

Die Rede war von Jugendlichen, die einer Frau eine Waffe vor das Gesicht gehalten haben sollen. Die Polizei musste anrücken, eine Fahndung blieb allerdings erfolglos.

"Bei mir schrillen die Alarmglocken"

„Die Befürchtungen zum Sturm-19-Park sind eingetreten“, sagte daraufhin Florian Krumböck, der bei der anstehenden Gemeinderatswahl im Jänner für die ÖVP als Spitzenkandidat ins Rennen geht. 

„Aber auch abseits dieses bedenklichen Vorfalls funktioniert das Miteinander im Park nicht. Jugendliche auf E-Scootern, die auf Großmütter mit ihren Enkeln zurasen, sodass diese zur Seite springen müssen, Lärm bis in die späten Abendstunden – sowohl von den Parkbenutzern als auch von Autofanatikern, die vor Ort angeben wollen – und nicht zuletzt der zu beobachtende Drogenhandel lassen bei mir die Alarmglocken schrillen“, so der Stadtrat.

Das SPÖ-geführte Rathaus wollte diese Vorwürfe nicht auf sich sitzen lassen und wandte sich in einem Schreiben an das Innenministerium. Stadtchef Matthias Stadler wollte von der Spitze der Exekutive wissen, wie viele Polizistinnen und Polizisten in der Landeshauptstadt aktiv sind und wie sich die Sicherheitslage rund um den Sturm-19-Park tatsächlich gestaltet.

Schnelle Reaktionskräfte

Antwort erhielt der Politiker, der im kommenden Jänner bei der Gemeinderatswahl eine absolute Mehrheit zu verteidigen hat, von Franz Ruf, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit. Demnach verfügt das Stadtpolizeikommando St. Pölten über 172 Arbeitsplätze im exekutiven Bereich – ein Wert, der laut Ruf im bundesweiten Vergleich als sehr gut gilt.

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Der Sturm-19-Park in St. Pölten.

Zusätzlich stehen dem Kommando landes- und bundesweit agierende Einheiten wie das Landeskriminalamt, die Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) sowie Schnelle Reaktionskräfte (SRK) unterstützend zur Verfügung.

Für den Zeitraum Jänner bis Oktober 2025 verzeichnete die Polizei im und rund um den Sturm-19-Park lediglich wenige strafrechtlich relevante Delikte – die Zahl liege im niedrigen einstelligen Bereich, heißt es.

Betont wird, dass Sicherheit immer ein subjektives Gefühl sei. Laut Kriminalitätsstatistik ist die Zahl der angezeigten Delikte in Niederösterreich im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 Prozent gesunken – und das bereits auf niedrigem Niveau, wie es seitens der Stadt heißt. Zuwächse gebe es hingegen bei der Cyberkriminalität, die um mehr als 22 Prozent gestiegen ist.

Entwarnung gab es übrigens auch zu dem Vorfall im Sturm-19-Park: Zwar konnte eine Softgun gefunden werden, laut Polizei lag jedoch kein Tatbestand vor.

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