Staatskünstler suchten Quartier

Noch völlig überrascht vom Besuch der Staatskünstler wurde Bürgermeisterin Brigitte Ribisch zu einem Erinnerungsfoto überredet
Die Bürgermeisterin und ihr Vize reagierten beim Besuch etwas überrascht.

Mit Bademantel und Badehaube besuchten die "Staatskünstler" (Robert Palfrader, Thomas Maurer und Florian Scheuba) vergangene Woche Vizebürgermeister Reinhart Neumayer. "Sie haben mich gefragt, ob ich der Vize bin", sagt der überraschte Stadtpolitiker. "Wir würden gerne bei ihnen wohnen, weil wir gratis in die Therme möchten", kam anschließend.

Laut Wählerevidenz hat Neumayer derzeit 19 Personen bei sich gemeldet. Von der Opposition wurde dies als Scheinanmeldung und Wahlbetrug wegen den anstehenden Wahlen kritisiert. Der 62-Jährige hatte sich damals verteidigt, dass das alles Bekannte und Verwandte wären, die anstatt im Thermenhotel zu buchen bei ihm übernachten.

Auf den Besuch angesprochen reagiert Neumayer bereits gelassen: "Man muss schon wer sein, damit die von einem was wollen." In der Situation war er jedoch mehr als überrascht. "Ich habe versucht nichts falsches zu machen. Aber gerade deshalb habe ich alles falsch gemacht." Eine Unterkunft haben die drei Gäste dennoch nicht bekommen. "Sie sind schließlich keine Freunde oder Verwandte von mir."

Kaffe und Kuchen

Die Besuchstour der Staatskünstler war damit aber noch nicht beendet. Im Rathaus traf man Bürgermeisterin Brigitte Ribisch. Wie es sich für einen guten Gast gehört, haben sie auch etwas mitgebracht, Kaffee. Doch sofort kam die Nachfrage: "Und wo ist der Kuchen?"

Weil Ribisch ihre Funktion erst im September übernommen hat, möchte sie derzeit die Anliegen der Bürger kennenlernen. Deshalb lädt sie sich derzeit auf Wunsch bei den Bürgern ein. Das Motto: "Ihr macht den Kaffee, ich bringe den Kuchen. "Diesmal haben sie den Spieß aber umgedreht", sagt die Ortschefin mit einem Augenzwinkern.

Die Künstler selbst wollten sich zu ihrem Auftritt nicht äußern. Nur soviel: Es waren Dreharbeiten für eine der nächsten Sendungen von "Wir Staatskünstler." Ein heißer Tipp ist aber der kritische Jahresrückblick am 30.Dezember im ORF.

35 Anträge gestrichen

Abseits der satirischen Aufnahmen hat sich auch das Gericht mit den Scheinanmeldungen beschäftigt. Nachdem die Gemeindewahlbehörde 12 der 59 beeinspruchten Personen gestrichen hatte, wurden mittlerweile weitere 35 Personen gestrichen. Ein Bürger wurde für 9. Dezember vorgeladen. Die Bürgerliste "ProLaa" ist jedoch zuversichtlich, dass auch die restlichen Anträge abgewiesen werden.

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