St. Pölten: Wirte steigen auf die Barrikaden
Stephan Teix aus Asperhofen im Bezirk St. Pölten möchte Zeichen setzen. "So darf nicht mit uns umgegangen werden", sagt der Bio-Landwirt, der auch eine kleines Lokal besitzt.
Teix ist einer von vielen Wirten in diesem Land, die mit der aktuellen Situation sehr unzufrieden sind (derKURIER berichtete). Registrierkassenpflicht, Allergenverordnung, Rauchergesetze – die Gastronomen fühlen sich von den Regierenden bevormundet. "Die Allergenverordnung versteht kein Mensch. Und sie bringt ja in Wahrheit auch nichts. Jeder sollte selbst wissen, was er essen will und was nicht", sagt er.
Weitere Aktionen
Doch Teix ist einer, der seinen Worten auch Taten folgen lassen will. Am Montag hat er deshalb zu einer Demonstration vor dem Finanzamt in St. Pölten aufgerufen. Auch wenn sich insgesamt nur zehn Demonstranten (und zwei Polizisten) einfanden, war der Mostviertler mit der Aktion zufrieden.
"Das war ja nur der Start. Weitere Demos sollen folgen. Im Jänner werden wir uns vor der Wirtschaftskammer in der Landeshauptstadt aufstellen."
Viel Zuspruch habe er in den vergangenen Wochen in den sozialen Medien erhalten. "Es ist unglaublich, wenn deine Einträge plötzlich Hunderte Male geteilt werden. Das motiviert ungemein."
Der Asperhofener macht sich – wie auch viele seiner Kollegen – Sorgen um die Zukunft. Dass es den Wirten nicht gut geht, lässt sich auch anhand der Zahlen ablesen. Seit dem Jahr 2004 haben fast 500 Gastwirte im größten Bundesland aufgehört. Waren es damals noch 2719 Betriebe, ging die Zahl bis Ende 2014 auf 2230 zurück. Bei der Wirtschaftskammer Niederösterreich rechnet man damit, dass dieser Trend nicht so schnell zu stoppen sein wird.
Aktionsplan
Wie berichtet, hatte Landeschef Erwin Pröll erst kürzlich einen Aktionsplan präsentiert. Unter anderem soll der Zugang zu Förderungen erleichtert werden. Die Gelder der Wirtshauskultur sollen für 2016 zudem von 150.000 auf 200.000 Euro aufgestockt werden.
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