St. Pölten: Tierärztin wegen Tierquälerei angeklagt
Den heißen Sommer 2018 verbrachte eine Italienerin in Mitterbach am Erlaufsee im Bezirk Lilienfeld. Am 13. August fuhr sie mit ihrem Auto zur Gemeindealpe, um dort mit den Mountaincarts herum zu düsen. Ihre beiden Hunde ließ sie im Pkw zurück, den sie zuvor auf einer Wiese geparkt hatte. "Ich habe extra einen schattigen Platz gesucht", erzählt die 52-Jährige. Die Seitenscheiben ließ sie jeweils zehn Zentimeter offen. Es hatte etwa 30 Grad, Wasser gab es für Vierbeiner nicht.
Als die Tierärztin von ihrem Ausflug nach etwas mehr als einer Stunde zurückkehrte, stand bereits die Polizei bei dem Fahrzeug. Ein Beamter hatte die Tiere mit Hilfe eines Passanten aus dem Wagen befreit, die Hundebesitzerin, die als Tierärztin tätig ist, wurde angezeigt.
Nun musste sich die Italienerin am Landesgericht St. Pölten wegen Tierquälerei verantworten. "Nicht schuldig", sagte sie. "Meine Hunde sind es gewohnt, dass sie manchmal alleine Zeit im Auto verbringen müssen. Mein einziger Fehler war, dass ich nicht miteinberechnet habe, dass sich der Stand der Sonne ändern wird", betonte sie. Ob die Tiere tatsächlich gelitten haben, konnte nicht mehr festgestellt werden, weil auf ein Gutachten verzichtet wurde.
Der Richter sah jedenfalls keinen Vorsatz, deshalb Freispruch für die 52-Jährige. Die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab, das Urteil ist somit nicht rechtskärftig.
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