St. Pölten: Sgraffito fiel Abrissbirne zum Opfer

St. Pölten: Sgraffito fiel Abrissbirne zum Opfer
In der Linzer Straße sind die Bagger aufgefahren. Ein Gebäude mit markanter Fassade muss neuen Wohnungen weichen.

Laut und staubig wurde es am Donnerstag in der Linzer Straße in St. Pölten. Der Grund: Bagger waren aufgefahren, um das "Alte Pressehaus" abzureißen. Künftig sollen an der Stelle Wohnungen errichtet werden.

Das Projekt sorgt nun schon seit Monaten für intensive Diskussionen. Denn viele Bürger und auch Politiker zeigten sich entsetzt darüber, dass das Gebäude mit der markanten Fassade (Sgraffito von Sepp Zöchling aus dem Jahr 1951) nun plötzlich weichen muss. Allerdings: Aus rechtlicher Sicht gibt es gegen den Abriss nichts einzuwenden, denn das Haus steht nicht unter Denkmalschutz. "Es gibt viele Objekte, die schützenswert sind, aber nicht unter Denkmalschutz stehen. Nicht zuletzt durch die Bewerbung zur Kulturhauptstadt ist das Interesse an solchen Gebäuden deutlich gestiegen. Wenn wir nicht reagieren, werden wir noch mehr Bausünden dieser Art haben. Ich sehe hier den Bürgermeister gefordert", sagt ÖVP-Stadtrat Markus Krempl-Spörk.

Stadtchef Matthias Stadler hatte erst vor Kurzem angekündigt, dass eine Schutzzone für bauhistorisch wertvolle Baustrukturen geschaffen werden soll. Für das "Alte Pressehaus" in der Linzer Straße kommt dieses Vorhaben allerdings zu spät.

Kommentare