St. Pölten könnte ein Film-Mekka werden

St. Pölten könnte ein Film-Mekka werden
Hollywood-Charme für die Stadt? Wenn ja, wird es mit Sicherheit teuer.

"Ja, ja und nochmals ja." Für Hannes Thanheiser, Musiker, Schauspieler und Sammler, der demnächst in dem Film "Unendlich Jetzt" wieder im Kino zu sehen sein wird, gibt es überhaupt keinen Zweifel. Ein Filmstudio in der Landeshauptstadt? Das wäre für den 85-Jährigen ein Hit. "Niederösterreichische Schauspieler und Filmschaffende haben schon so viele Preise nach Hause gebracht, da würde ein Studio Sinn machen."

Seit Wochen geistert nun in der Hauptstadt die Idee von der Errichtung eines Filmstudios herum (der KURIER berichtete). SPÖ und ÖVP sind längst Feuer und Flamme und diskutieren mittlerweile ausgiebig, wer den Vorschlag überhaupt eingebracht hat. Während Bürgermeister Matthias Stadler sich als Standort das Glanzstoff-Areal gut vorstellen könnte, sieht Stadt-Vize Matthias Adl auch die ehemalige Kopal-Kaserne als geeignet an.

Einnahmen

Dabei ist die Umsetzung längst noch nicht fix. "Es gibt dazu viele Vorschläge und auch mögliche Standorte", heißt es aus dem Büro von Landeshauptmann Erwin Pröll. Auch Klosterneuburg hätte Chancen, wenn tatsächlich gebaut werden sollte. Zudem müsste "Klein-Hollywood" erst auch einmal finanziert werden. Und das könnte teuer werden. Experten schätzen die Kosten auf bis zu 20 Millionen Euro. Und: eine sprudelnde Einnahmequelle ist so ein Filmstudio sicher nicht, wie auch Franz Stanzl, der Vorsitzende der Fachvertretung der Filmindustrie in der Wirtschaftskammer, bestätigt. "Aber das sind der Klangturm und das Festspielhaus auch nicht", fügt Stanzl hinzu.

Vielmehr wäre ein Filmstudio in Niederösterreich ein "Prestigeprojekt", das durch die Umwegrentabilität der Region nützen könnte. Wien, so Stanzl, habe den Charme einer Filmstadt längst verloren. "Die Rosenhügelstudios sind doch nur noch eine Bude, deswegen gehen viele ins benachbarte Ausland, um dort zu drehen."

Ob St. Pölten deshalb zur Filmstadt wird, steht aber noch in den Sternen. Thanheiser glaubt jedenfalls an die Idee. "Das wäre doch einmalig, wenn Niederösterreich hier zuschlagen würde."

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