St. Pölten: Domplatz wird zur großen Bühne
Der Domplatz Dienstagmittag: Alle Parkplätze sind besetzt. Das bedeutet für einige Autofahrer, dass sie woanders Ausschau nach einer Abstellfläche halten müssen. Ein Rundgang zeigt, dass die Parkplätze sehr gefragt sind. Auch viele Geschäftsleute wollen sie nicht missen. Der Kunde weiß schließlich kurze Wege zu schätzen.
Doch geht es nach den Stadtverantwortlichen, soll der Domplatz mehr als nur ein Parkplatz sein. Bereits im Jahr 2008 wurde ein Grundsatzbeschluss zur Neugestaltung getroffen, zwei Jahre später starteten die dafür vorgeschriebenen archäologischen Ausgrabungen, die bis heute noch nicht abgeschlossen sind. Insgesamt verschlang das Projekt "Domplatz neu" schon mehr als 7,1 Millionen Euro. Das Ende der Fahnenstange ist damit aber noch nicht erreicht. Denn jetzt könnte dem Areal vor dem Gotteshaus eine völlig neue Rolle zukommen. Grund dafür ist die Bewerbung St. Pöltens als Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2024. Dann könnte der Domplatz zum "wesentlichen Freiluft-Kultur- und Veranstaltungsort in der Stadt" und damit zur Bühne werden, wie es heißt. 300.000 Euro macht die Stadt für die Neuplanung locker, für Grabungen müssen 1,2 Millionen Euro aufgebracht werden. Für die ÖVP steht damit fest, dass die Fläche – zumindest 2024 – nicht als Parkplatz zur Verfügung stehen wird. "Es muss jetzt ein Gesamtverkehrskonzept her, das sich zum einen mit den fehlenden Parkplätzen in der Innenstadt beschäftigt und auch nachhaltige Lösungen schafft, mit denen wir den erwartbaren Andrang als Kulturhauptstadt bewerkstelligen", sagt VP-Gemeinderat Florian Krumböck.
BeschlussIm Rathaus betont man, dass der "Domplatz neu" auf alle Fälle "für Großveranstaltungen geeignet sein soll". Es sei aber noch viel zu früh, die Pläne öffentlich diskutieren zu können. Zudem verweist Bürgermeister Matthias Stadler auf einen gültigen Gemeinderatsbeschluss, der die Anzahl der Parkplätze auf dem Areal festlege. Nur: An wie vielen Tagen im Jahr diese Stellflächen zur Verfügung stehen müssen, ist darin nicht geregelt.
Fest steht derzeit nur, dass der Imbissstand vom Domplatz zum Bischofsteich übersiedeln muss. Was die Schwarzen wiederrum stört, die von Anrainerprotesten dagegen sprechen.
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