Segelflugzeug stürzte in ein Haus
Von einem lauten Knall wurde am Sonntag die Nachmittagsruhe im St. Pöltener Stadtteil Stattersdorf durchbrochen. Pascal Stoll stand gerade in der Küche und bereitete sich ein Essen zu, als ein Segelflugzeug in das Haus krachte und einen Teil des Dachs wegriss.
„Plötzlich hat es einen Pumperer gemacht. Ich wusste im ersten Moment nicht, was los ist. Ich bin sofort rausgelaufen.“ Dort sah der 21-Jährige das völlig demolierte Fluggerät im Garten liegen. Der Pilot konnte sich wie durch ein Wunder aus eigener Kraft aus dem Cockpit befreien. Zeugen, die zur Unfallstelle eilten, berichten, dass er nach dem ersten Schock um ein Glas Wasser bat und kopfschüttelnd gesagt haben soll: „Da wollte ich eigentlich nicht landen.“
Unter den Anrainern in der Valkastraße herrschte jedenfalls große Aufregung. „Es hat einen Schepperer gemacht. Ich habe zuerst gedacht, es hat eine Gasexplosion gegeben“, berichtet eine Frau, die am Gartenzaun der Stolls lehnt und die Polizisten bei ihrer Arbeit beobachtet.
Der Absturzort in Stattersdorf
Dass es unter den Bewohnern in der Straße keine Opfer gab, war ein Riesenglück. Denn das Flugzeug der Marke „Ventus“ (deutsches Fabrikat) hat eine Spannweite von 15 Metern, der Rumpf ist knapp sechseinhalb Meter lang. Das Leergewicht wird mit etwa 230 Kilo angegeben, das Höchstgewicht mit 525 Kilo.
Der leicht verletzte 24-jährige Pilot, der in Tulln gestartet war und laut Polizei am Flugplatz Völtendorf landen wollte, wurde nach der Erstversorgung ins Landesklinikum St. Pölten gebracht und dort von den Ärzten gründlich durchgecheckt. Der junge Mann soll Mitglied eines Vereins in Tulln sein.
Die Austro Control ermittelt nun die Unfallursache. Die Experten nahmen den Segler noch am Sonntag genau unter die Lupe. Erste Erkenntnisse werden in den kommenden Tagen erwartet.
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