St. Pölten: 1,4 Millionen Euro für Glanzstoff-Sanierung
Die Sanierung und Sicherung der Altlast „Glanzstoff Austria - Spinnerei“ in
St. Pölten wird in Angriff genommen. Vom Altlastensanierungsfonds wurde ein Fördervolumen von 1,1 Millionen Euro bewilligt, teilte Niederösterreichs LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) mit. Seit 2009 an der Spitze des Bundesgremiums wurde er in der Sitzung am Mittwoch als Vorsitzender wiedergewählt.
Jährlich vergibt der Altlastensanierungsfonds rund 35 Millionen Euro Fördermittel für die Sanierung von Boden- und Grundwasserverunreinigungen. Allein gestern wurden Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von rund 25 Millionen Euro genehmigt.
Beim Projekt Glanzstoff werde der Gesamtaufwand laut
Pernkopf voraussichtlich 1,4 Millionen Euro betragen. Auf dem ehemaligen Industriestandort sei es durch den jahrzehntelangen Betrieb zu Grundwasserverunreinigungen mit Zink gekommen. Einst hatte der Fabriksschlot des Viskosegarnherstellers Glanzstoff das Stadtbild von St. Pölten geprägt, bis nach einem Brand 2008 die Produktion eingestellt wurde.
Nun soll das Areal fachmännisch umschlossen und drainagiert werden. Detailplanungen werden aufgenommen und die Arbeiten sollen im Mai 2021 starten und bis Herbst 2022 dauern. Festgehalten wurde, dass große Teile der ehemaligen Fabrik bereits vor rund 15 Jahren saniert worden waren. Weitere Teilbereiche würden zur Zeit von Experten untersucht.
„Mit der Sanierung der alten Spinnerei machen wir einen wichtigen Schritt für die Umwelt und zur Entwicklung dieses für die Stadt St. Pölten wichtigen Gebiets. Damit kann aus dem ehemaligen Industriekomplex ein hochwertiges Zukunftsgebiet für die Landeshauptstadt werden. Das ist besser, als auf der Grünen Wiese zu bauen, verkürzt Wege und stärkt das Zentrum“, erklärte Pernkopf.
In
Niederösterreich gebe es derzeit insgesamt 83 Altlasten, von denen bereits 51 saniert wurden. Bei 32 Altlasten laufen derzeit die Planungen für Sanierungsmaßnahmen. Das größte laufende Sanierungsprojekt in Niederösterreich betrifft die ehemalige Alu-Schlackedeponie bei Wiener Neustadt mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 200 Millionen Euro.
„Die Umweltförderung des Bundes ermöglicht zügige Sanierungen und ist eine wichtige Maßnahme zum Schutz des Grundwassers als Trinkwasserreserve“, betonte Umweltministerin Elisabeth Köstinger ( ÖVP). Zu Pernkopfs Stellvertretern wurden die Wiener Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und FP-Umweltsprecher Abg. Walter Rauch gewählt.
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