SPÖ-Urgestein Opelka im Ruhestand

SPÖ-Urgestein Opelka im Ruhestand
Eine Ära ging zu Ende. Otto Opelka legte sein Amt als Bürgermeister der Stadt Gmünd zurück.

Mit seiner Unterschrift auf der „Verzichtserklärung“ hat Otto Opelka am Donnerstagnachmittag offiziell sein Amt niedergelegt. Nach fast 18 Jahren als Oberhaupt der Stadt Gmünd fühlte sich der 63-Jährige amtsmüde. Trotzdem hatte Opelka den Ehrgeiz, längstdienendster Bürgermeister der Stadt zu werden. Im KURIER-Interview spricht er über die Höhen und Tiefen seiner Amtszeit, über seinen jungen Nachfolger und sein neues Privatleben.

KURIER: Was hat Sie dazu bewogen, zur Hälfte der Legislaturperiode ihren Chefsessel im Gmünder Rathaus zu räumen?
Opelka: Mit 63 Jahren wird die Last immer schwerer. Das Feuer brennt nicht mehr so stark wie am Anfang. Mir war klar, dass ich keinen Wahlkampf mehr führen will. Also ist es Zeit, die Geschicke der Stadt der nächsten Generation zu übergeben.

Mit Andreas Beer wird Sie ein 27-Jähriger beerben. Ist er für das Amt nicht zu jung?
Es ist wichtig, dass es zu einem Generationswechsel kommt, um neue Ideen zu finden und die Stadt weiterentwickeln zu können. Beer hat sich in einem parteiinternen Bewerb durchgesetzt und hat eine gefestigte Meinung. Bürgermeister ist kein Lehrberuf, in diese Funktion muss man hineinwachsen.

Wollten Sie selbst immer Bürgermeister werden?
Ich hab’ das Amt nie angestrebt. So etwas plant man nicht. Ich bin über Nacht Bürgermeister geworden, weil die SPÖ im Jahr 1995 eine herbe Wahlschlappe erlitten hatte und erstmals in der Zweiten Republik die absolute Mehrheit verlor.

Erinnern Sie sich noch an einen Moment, der Sie in ihrer Amtszeit am stärksten prägte?
Ein einschneidendes Erlebnis war das Hochwasser vor zehn Jahren. Das Elend der überfluteten Bewohner hat mich getroffen. Auf der anderen Seite haben wir viel gelernt. Das Hochwasser hat aufgezeigt, wie man Dinge besser organisieren muss. Es macht keinen Sinn, bei Überschwemmungen Werkzeuge und Sprit im Keller zu lagern.

Was war ihr größter Erfolg?
Mit Sicherheit gehört das Sole-Felsenbad dazu. Bis das 12 Millionen Euro teure Bad errichtet werden konnte, waren jahrelange Verhandlungen nötig. Das neue angrenzende Hotel bescherte der Stadt fast 54.000 Nächtigungen pro Jahr. Früher waren es schon mal weniger als 20.000 Übernachtungen.

Wie werden Sie ihr neues Privatleben gestalten?
Als echter Zwilling bin ich ein interessierter Mensch, der sich jetzt sicher nicht einsperren wird. Wenn es gewünscht ist, bleibe ich in beratender Funktion erhalten. Privat habe ich eine Tischlerwerkstatt, einen Bauernhof, eine Jagd und ein Jagdhaus. Da wird mir nicht fad. Bestimmt werde ich wieder öfter Motorrad fahren und das Bergwandern genießen.

Andreas Beer tritt in Opelkas Fußstapfen
Mit heutigem Tag ist Otto Opelkas Rücktritt als Gmünder Bürgermeister rechtswirksam. Das bedeutet automatisch, dass er keine Amtsgeschäfte mehr leiten darf. Bis zur Neuwahl des Gemeindeoberhaupts am 19. November übernimmt der Erste Vizebürgermeister Gottfried Libowitzky die Gemeindeführung. In der kommenden Sitzung wird der 27-jährige Andreas Beer, bisher Jugendgemeinderat, zum jüngsten SPÖ-Bürgermeister Niederösterreichs gewählt. Opelka stand 6500 Tage an der Gemeindespitze und war 13.000 Tage im Gemeinderat tätig.

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