SPÖ-Parteikollegin bevorzugt? Wohnungsvergabe sorgt für Zündstoff

Symbolbild
Die ÖVP in Neulengbach fordert den Rücktritt von SPÖ-Stadtrat Christof Fischer. Dieser wehrt sich gegen die Vorwürfe.

Dicke Luft herrscht dieser Tage im Rathaus in Neulengbach. Der Grund: Die ÖVP fordert den Rücktritt von SPÖ-Stadtrat Christof Fischer. Die Volkspartei wirft ihm vor, dass es bei einer Wohnungsvergabe nicht mit rechten Dingen zugegangen sein soll. Fischer wehrt sich gegen die Vorwürfe.

Konkret geht es um eine Wohnung in Raipoltenbach, die sich über dem Kindergarten befindet. Als Vermieterin tritt in diesem Fall die Stadtgemeinde Neulengbach auf. Am 25. Februar wurden der Bürgermeister, sein Stellvertreter und die Fraktionsobleute per E-Mail informiert, dass die Wohnung kurzfristig vergeben werde.

"Das ist keinesfalls akzeptabel"

Pikant aus der Sicht der ÖVP ist der Umstand, dass die 93 Quadratmeter große Wohnung ursprünglich zu einem Mietpreis von 660 Euro (netto) ausgeschrieben war, nach dem Vorliegen des Vertragsentwurfs beläuft sich die Miete aber nur noch auf 463 Euro.

Einziehen wird laut ÖVP-Finanzstadtrat Florian Steinwendtner zudem eine SPÖ-Gemeinderätin. "Offenbar hat Stadtrat Fischer seiner Parteigenossin einen Vorteil und sich selbst einen Verhandlungsspielraum bei der Höhe der Miete eingeräumt. Das ist keinesfalls akzeptabel", so Steinwendtner. Er fordert nun den Rücktritt Fischers.

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Im Rathaus herrscht dicke Luft

Fischer selbst weist die Vorwürfe im Gespräch mit dem KURIER vehement zurück. Die Frau habe aus familiären Gründen dringend nach einer Wohnung gesucht, deshalb habe es schnell gehen müssen. Zudem sei allen klar gewesen, dass der ursprünglich veranschlagte Mietpreis viel zu hoch gewesen sei.

"Die Wohnung befindet sich über einem Kindergarten, innerhalb eines halben Jahres hatten wir nur drei Anfragen." Eine davon sei von einer Person mit einem ÖVP-nahen Hintergrund gekommen. "Auch sie hätte die Wohnung bekommen", sagt Fischer.

 

 

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