SPÖ-Pakt geplatzt: ÖVP bleibt in Wöllersdorf an der Spitze

Gustav Glöckler, Florian Pfaffelmaier und Gernot Forster
Der angekündigte Pakt zwischen SPÖ und der FPÖ ist geplatzt wie eine Seifenblase. Wöllersdorf wird auch in den kommenden fünf Jahren von einem ÖVP-Bürgermeister angeführt. Allerdings nicht wie bisher von Gustav Glöckler, sondern vom bisherigen gf. Gemeinderat Florian Pfaffelmaier.
Nach einem Debakel bei der Gemeinderatswahl – die Volkspartei verlor fast 20 Prozent und damit auch die absolute Mehrheit im Gemeinderat – waren die Tage von Glöckler als Ortschef rasch gezählt. In den Gesprächen kristallisierte sich zunächst ein Arbeitsübereinkommen zwischen der SPÖ und der FPÖ heraus.
Beide Fraktionen hatten dies sogar öffentlich präsentiert und sich zusammen ablichten lassen. Weil die Fraktionen zu zweit aber auf noch keine Mehrheit im Gemeinderat gekommen wären, hatte man weiteren Oppositionsparteien gesucht, um SPÖ-Frontmann Matthias Ressl zum neuen Bürgermeister zu machen. Dieser Plan scheiterte allerdings.
Stattdessen koaliert die FPÖ nun mit der ÖVP. Wie am Donnerstag bekannt gegeben wurde, wird ÖVP-Mann Florian Pfaffelmaier den Bürgermeister-Sessel übernehmen. Als Vizebürgermeister wird Gernot Forster von der FPÖ Wöllersdorf-Steinabrückl nominiert. Gemeinsam halten sie mit 14 Mandaten "eine stabile Mehrheit im Gemeinderat".
"Die letzten Wochen waren ein anspruchsvoller und langwieriger Prozess, aber nun können wir mit Freude verkünden, dass wir eine stabile Lösung für unsere Gemeinde gefunden haben. Unser Ziel war es, eine tragfähige Entscheidung zu treffen, die langfristig für Stabilität sorgt und keinen Stillstand mit sich bringt", erklärt Pfaffelmaier.
Der scheidende Bürgermeister bezeichnet das vorangegangene Schauspiel der SPÖ als "peinlich". Obwohl die SPÖ anfänglich einer Koalition mit der ÖVP zugestimmt hätte, sei hinter den Kulissen "gleichzeitig querverhandelt" worden. "Um der Bevölkerung schließlich eine Koalition ohne Mehrheit als Erfolg zu präsentieren, was als peinliches Zwischenergebnis in unsere Geschichtsbücher eingehen wird", so Glöckler.
Weil "das Wort eines Mannes nichts mehr zähle" und er "menschlich enttäuscht" sei, habe sich Glöckler dazu entschieden, für eine erneute Wahl zum Bürgermeister nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Intern war er aber nach dem schlechten Wahlergebnis für die ÖVP höchst umstritten. Es gab innerhalb der Partei Stimmen, die seinen Rückzug forderten.
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