Um den Islamischen Staat also, die Terror-Organisation, die weltweit Anschläge verübt und so viele Menschenleben auf dem Gewissen hat.
Der ehemalige St. Pöltner Schüler, der mittlerweile bei seiner Mutter in Wien lebt, war ein Anhänger des Islamischen Staates. Und so wie der Attentäter von Villach, der einen 14-Jährigen erstach und mehrere Menschen schwer verletzt hatte, radikalisierte sich der Jugendliche unter anderem auf dem Online-Videoportal TikTok.
Laut Staatsanwalt Leopold Bien hatte der Angeklagte IS-Propagandamaterial verbreitet, Terror-Videos gelikt und sogar selbst eines angefertigt, in dem auch Schüsse zu hören sind. Bien erwähnt ebenfalls ausdrücklich die Gräueltat von Villach, denn diese Videos, so der Staatsanwalt, seien ein Nährboden, auf dem sich die islamistische Ideologie verbreite.
Der junge Afghane zeigt sich bei dem Prozess voll geständig. Er erzählt, wie er in einem Einkaufszentrum in St. Pölten andere Jugendliche kennengelernt habe, die sehr religiös gewesen seien. "Ich wollt so sein wie sie", sagt der 15-Jährige. Schnell ging es dann aber um den Kampf gegen Ungläubige, um die Kämpfer des IS.
"Leider noch zu jung für den Dschihad"
"Haben Sie auch selbst vorgehabt in den Kampf zu ziehen?", will die Richterin wissen, "Ich habe zwar darüber nachgedacht, aber eigentlich nicht", so der Angeklagte.
Tatsächlich fanden Beamte des Verfassungsschutzes, die wieder einmal gegen mehrere Terror-Verdächtige in der Landeshauptstadt ermitteln, Chat-Nachrichten auf dem Handy des Jugendlichen. "Ich bin leider noch zu jung für den Dschihad", schrieb er dort an einen Freund. "Ich habe es geschrieben, wollte es aber nicht tun", verteidigt sich der Schüler.
Mittlerweile, so der Angeklagte, habe er keinen Kontakt mehr zu dem "schlechten Freundeskreis" in St. Pölten. "Mein Vater meint, dass ich nun auf dem richtigen Weg bin", sagt er.
Das rechtskräftige Urteil: Sechs Monate bedingte Haft, die Probezeit beträgt drei Jahre. Der junge Afghane muss zudem ein Deradikalisierungsprogramm absolvieren. Im Gehen erzählt er noch, dass er vielleicht einmal Polizist in Österreich werden will.
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