SPÖ Niederösterreich will gratis Nachhilfe für das ganze Land

SPÖ Niederösterreich will gratis Nachhilfe für das ganze Land
Kostenlose Nachhilfe im Sommer solle Kinder und Eltern flächendeckend unterstützen, es scheitere aber an der Finanzierung.

Egal, ob um sich den Fleck im Zeugnis auszubessern oder lediglich die Note zu verbessern - rund 29.000 niederösterreichische Schüler würden um dies zu erreichen auf externen Nachhilfeunterricht zurückgreifen. "Das ist in etwa jeder fünfte Schüler im Land", meinte Landesparteivorsitzender und Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl, der sich auf eine Studie der Arbeiterkammer NÖ, worin 500 Haushalte im Bundesland befragt wurden, bezog.

"Für doppelt so viele Kinder würden sich die Eltern eine externe Nachhilfe wünschen - dafür reicht aber das Familienbudget nicht". Generell investieren niederösterreichische Eltern jährlich 20 Millionen Euro in die Bildung ihrer Sprösslinge.

In 63 Prozent aller Fälle hätten die niederösterreichischen Kinder im Fach Mathematik Aufholbedarf. "Für mich ist es deshalb unverständlich, wieso im Rahmen der 'Summerschool' des Bundes nur kostenlose Nachhilfe für den Deutschunterricht angeboten wird", hagelt es vom Landesparteivorsitzenden Kritik an der Bundesregierung. "Wir springen mit unserem Angebot da ein, wo die ÖVP versagt". Das Angebot sei aber dennoch nicht als Konkurrenz zur "Summerschool" des Bundes gedacht, sondern als Ergänzung.

Hilfe in Mathematik und Englisch

Schon in den letzten zwei Jahren hatte es sich der Verein "Ich schaff das - Gratis Nachhilfe für Niederösterreich" zur Aufgabe gemacht, Kinder auf ihren Nachzipf im Herbst vorzubereiten. Heuer werde das Angebot ab der ersten Augustwoche für 300-400 Schüler an 15 Standorten angeboten.

Von der Nachhilfe sollen vor allem Schüler zwischen sieben und 14 Jahren profitieren, die in Mathematik und Englisch mit einem Genügend oder Nicht Genügend beurteilt wurden. In kleinen Gruppen lernen die Kinder projektorientiert eine Woche lang in 15 Stunden gemeinsam mit Lehramtsstudenten wie auch aktiven oder bereits pensionierten Lehrkräften. Diese erklären sich freiwillig zu den Unterrichtseinheiten bereit.

Appell an Land

"Einige Gemeinden waren von der Gratis-Nachhilfe aber so angetan, dass sie das Programm nun auf ihre eigenen Kosten im Ort organisieren. Wir können aus Kostengründen kein flächendeckendes Angebot bieten", meinte die SPÖ-Bildungssprecherin und Vorsitzende des Vereins Elvira Schmidt.

Zwar werde das Projekt mit 10.000 Euro vom Land Niederösterreich unterstützt, um es allen niederösterreichischen Kindern zugänglich zu machen, wären aber 85.000 bis 90.000 Euro notwendig, wie der Präsident des niederösterreichischen GemeindevertreterInnenverbandes, Rupert Dworak, erklärte. "Das wäre ein überschaubarer und sparsamer Rahmen. Die Summe ist ein Klacks, wenn man bedenkt, mit welchen Förderungen so manche Vereine oder Kulturprojekte subventioniert werden", so Dworak.

Die SPÖ Niederösterreich werde auch bei den Budgetverhandlung 2021 nicht lockerlassen, um die Arbeit des Vereins "Ich schaff das - Gratis Nachhilfe für Niederösterreich" weiter zu bringen.

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