Spitalbau trotz Mängeln im Plan
Erst kollabierte die Hubschrauberplattform, dann kam das Wasser und schließlich fehlten zu allem Überdruss auch noch Handtuchhalter. Der Spitalsbau in Mödling kränkelte zuletzt. Während Kritiker aber eine veritable Grippe sehen, ist es für Landesrat Karl Wilfing eher ein kleiner Schnupfen. "Natürlich gibt es bei einem Projekt dieser Größe Mängel, die beseitigt werden müssen", erklärte er am Mittwoch bei einem Rundgang. "Aber wir sind im Zeit- und im Budgetplan."
Begonnen haben die Probleme im Februar, als beim Zusammenbruch der Hubschrauberplattform vier Arbeiter leicht verletzt wurden. Ein Wasserschaden in den oberen Stockwerken folgte. Schließlich wurde es auch weiter unten wegen eines kaputten Tanks feucht – ein Materialfehler. "Das Haus wird dadurch aber nicht teurer", erklärte Wilfing. Die Plattform etwa sei ein Fall für die Versicherungen.
Pavillon A ist das erste von drei Gebäuden, die bis 2017 in Mödling entstehen sollen. Das Besondere ist der Neubau bei laufendem Betrieb – und auch eine Herausforderung für die 800 Mitarbeiter des Spitals. "Es gibt eine Fülle von Provisorien", erklärt Reinhard Fritz, kaufmännischer Direktor.
Die vorläufige Patientenleitstelle, provisorische Entbindungsräume, der knapp bemessene Platz auf der Unfallstation – all das sorgte in den letzten Monaten für Kritik. Immerhin werden in Mödling 16.000 Patienten pro Jahr stationär behandelt, 190.000 ambulant. Nach der Übernahme der Badener Geburtshilfe-Abteilung kommen 1600 Kinder in Mödling zur Welt. "Die Patienten werden uneingeschränkt versorgt", erklärt der ärztliche Direktor Johann Pidlich. Der Bau geht im Sommer mit dem Abbruch des "Kinderturms" und des alten OP-Trakts weiter. Ab August soll dann auch die Hubschrauberplattform in Betrieb gehen.
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