Sparbuch ist ein Renner, doch Inflation frisst den Notgroschen
Trotz Rekorden bei Teuerung und Inflation ist es zwei Drittel der Niederösterreicher noch möglich, Geld anzusparen. Das andere Drittel habe laut einer von der Hypo Niederösterreich in Auftrag gegeben Studie die Ressourcen für ein Sparkonto nicht mehr oder hatte diese nie.
Mit der Befragung von 700 Personen, die zu 80 Prozent aus NÖ und 20 Prozent aus Wien stammten, erforschte das Institut Marketagent im September das Sparverhalten. Jene 69 Prozent, die sich als Sparer bezeichneten, können im Schnitt monatlich 331 Euro zur Seite legen. Das Sparbuch oder Sparkonto bleibe mit 62 Prozent die beliebteste Sparform, berichtete Hypo-Vorstand Wolfgang Viehauser. Auch weil dazu bei den Befragten der Informationsstand am höchsten sei und der Zugriff aufs Geld im Notfall sofort möglich sei.
Bei höherwertigen Sparformen wie Lebens- und Pensionsversicherungen (35 und 27 Prozent) oder Wertpapieren (36 Prozent) schätzen nur rund 47 Prozent der Befragten ihr Wissen als sehr gut oder gut ein, so Viehauser.
Vermögen schaffen
Im Vorfeld der Weltsparwoche erklärte Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP), dass es im Interesse des Landes liege, wenn sich die Menschen Vermögen schaffen und Bewusstsein für das Sparen herrsche. „Erspartes und Eigentum können vor Altersarmut schützen“, begrüßte er die Förderung des Spargedankens. Die Menschen sollten deshalb ihr Erspartes nicht für gestiegene Kosten verwenden müssen, sondern um Vermögen zu schaffen, forderte er. Er wies dabei auf die NÖ fixierten Maßnahmen zum Teuerungsausgleich hin. Mit dem Volumen von 312 Millionen Euro versuche das Land mit Strompreisrabatt, Schulgeld oder besserer Pendlerhilfe bei der Bewältigung der Teuerung zu helfen. Auch die zuletzt angekündigte Haftungsübernahme bei den Eigenmitteln für Häuslbauer, soll mithelfen, dass sich junge Menschen weiterhin ein Eigenheim leisten können, so Schleritzko.
Über 55 Prozent der Sparer sehen ihre Reserven als Notgroschen und Sicherheitspolster. 10.668 Euro haben sie im Schnitt auf der Seite, wobei mehr als fünf Prozent mehr als 50.000 Euro haben. Bankchef Viehauser rät zu einem Notgroschen in der Höhe von drei bis vier Gehältern. Zugleich warnt er vor der rasenden Inflation. „Mit 50.000 Euro kann man sich heute 100 Waschmaschinen kaufen, in zwei oder fünf Jahren aufgrund der Inflation aber sicher nicht mehr.“
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