SP-Bezirkschef reizt Wahlsystem aus

Rathaus Gars am Kamp
Sozialdemokrat will in drei Kommunen antreten und plant auch den Einzug in die Gemeinderäte.

Obwohl Josef Wiesinger bereits mit seinen fünf Wohnsitzen im Bezirk Horn Aufsehen erregte, geht der SPÖ-Bezirksvorsitzende noch einen Schritt weiter. Er macht kein Hehl daraus, gleich in drei Gemeinden im Bezirk an wählbarer Stelle antreten zu wollen. Sollte die rote Stimmenstärke tatsächlich ausreichen, werde er in den drei Gemeinderäten sein erzieltes Mandat auch annehmen. Das sorgt bei der Volkspartei für Zornesröte. Horns ÖVP-Bezirksvorsitzender Jürgen Maier übt heftige Kritik und wirft dem roten Kontrahenten "Wählertäuschung par excellence" vor.

Davon könne keine Rede sein, betont Wiesinger. Fest steht, dass er in Gars am Kamp (sicheres Mandat), in Weitersfeld (Platz 2) und Eggenburg (Platz 12) auf der Kandidatenliste der Sozialdemokraten zur Wahl stehen wird. "Meine drei Kandidaturen sind aber nur die Folge meiner fünf Wohnsitzmeldungen. Ich will aufzeigen, dass das nö. Wahlrecht nicht in Ordnung ist und reformiert gehört", erklärt Wiesinger. In Weitersfeld sieht er seine Kandidatur als Stärkung der SPÖ, weil man der ÖVP den Bürgermeistersessel streitig machen will.

ÖVP reagiert empört

Empört reagiert ÖVP-Bezirksparteiobmann Jürgen Maier: "Wiesinger hat in den Gemeinden Weitersfeld und Eggenburg keine Ahnung. Es zeigt einmal mehr, dass die Personaldecke der Sozialdemokraten gegen null geht." Maier hofft, dass die Wähler "diese Täuschung erkennen und Wiesinger abstrafen werden. Auch wenn es das Wahlrecht erlaubt, muss man nicht alle Möglichkeiten bis zum Exzess ausreizen. Das ist lächerlich", betont Maier, der auch innerhalb der SPÖ kritische Stimmen gehört haben will. Auch die Freiheitlichen hätten vor Kurzem versucht, eine junge Kandidatin in Röhrenbach und Horn ins Rennen zu schicken. "Die FPÖ hat ihre Doppelmeldung rückgängig gemacht", so Maier.

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