Skandal um SOS-Kinderdorf: Schwere Vorwürfe nun auch in NÖ
 
            
            Nun wird auch in Niederösterreich ermittelt.
Der Missbrauchsskandal rund um SOS-Kinderdorf weitet sich nun auch auf Niederösterreich aus. Wie der KURIER erfuhr, werden gegen eine Sozialpädagogin Vorwürfe erhoben. Die Causa wird nun untersucht.
Rund 120 Kinder werden im größten Bundesland von SOS-Kinderdorf betreut. In Hinterbrühl und Guntramsdorf gibt es zwei Hauptstandorte, dazu kommen mehrere Wohngruppen. Bereits 1957 entstand in Hinterbrühl eines der ersten SOS-Kinderdörfer weltweit.
Eine Mitarbeiterin dieses Standorts wurde nun vom Dienst freigestellt. In dem Fall geht es zwar nicht um sexuellen Missbrauch – die Frau soll Kinder jedoch drangsaliert haben. Unter anderem ist von kalten Duschen die Rede; Schützlinge, die beim Essen nicht still am Tisch saßen, mussten zur Strafe stehen.
Interne Prüfung
„Wir können die Dienstfreistellung bestätigen. Dies ist eine Standardmaßnahme, um eine unabhängige und unbeeinflusste interne Prüfung zu gewährleisten. Dies ist keine Vorverurteilung; es handelt sich um eine laufende Prüfung. Zu konkreten Vorwürfen oder Personen dürfen wir aus Daten-, Personen- und Opferschutzgründen keine Angaben machen“, sagt ein Sprecher von SOS-Kinderdorf auf KURIER-Anfrage.
Die mutmaßlich schauderhaften „Erziehungsmethoden“ dürften bald auch die Justiz beschäftigen, denn die zuständige Abteilung des Landes Niederösterreich hat eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft übermittelt.
Im Büro von Landesrätin Eva Prischl (SPÖ) wird betont, dass die Fachaufsicht sozialpädagogische Einrichtungen in Niederösterreich regelmäßig kontrolliere. Weitere Fälle seien derzeit nicht bekannt.
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