Soko macht Jagd auf Donaupiraten

Soko macht Jagd auf Donaupiraten
Jedes Jahr werden 50 Bootsmotoren gestohlen, auch die Feuerwehr ist unter den Betroffenen.

Sie tauchen meist nachts auf, näheren sich dem Tatort mit einer Zille und gehen äußerst professionell ans Werk: Die Rede ist von Dieben, die es auf Bootsmotoren abgesehen haben. In Niederösterreich sind die Banden entlang der Donau besonders aktiv. „Pro Jahr werden rund 50 Außenbordmotoren gestohlen. Der Schaden ist groß. Die PS-starken Maschinen kosten bis zu 10.000 Euro“, sagt Chefinspektor Gerhard Walli vom Landeskriminalamt Niederösterreich. Die Kripo hat nun eine eigene Sonderkommission eingerichtet, die ausschließlich Jagd auf die Donaupiraten macht.

Zuletzt hatten es die Täter auch auf Feuerwehrboote abgesehen. In Probstdorf und in Theiß stahlen unbekannte Täter die Motoren von Rettungsbooten. Im Landesfeuerwehrkommando hat man mittlerweile auf die Diebstähle reagiert und mit einer Versicherung ein entsprechendes Paket geschnürt. Die Freiwilligen verfügen derzeit über mehr als 50 Boote, die entlang der Donau stationiert sind.

Schwere Beute

Neben den Feuerwehren in Niederösterreich treffen die Diebstähle aber auch viele Privatpersonen. Thomas Dorfner aus Göllersdorf (Bezirk Hollabrunn) musste nach seinem Urlaub Mitte August feststellen, dass sein Außenbord-Motor gestohlen wurde. „Uns ist das beim Heimkommen gar nicht aufgefallen. Erst am nächsten Tag habe ich gesehen, dass der demontierte Motor, der unter einer Abdeckung stand, nicht mehr da war.“ Dorfner, selbst Polizist, muss einen Schaden in der Höhe von rund 2500 Euro beklagen. „Ich habe mir jetzt einen neuen Motor gekauft, aber es ist natürlich ärgerlich, denn von den Tätern fehlt jede Spur.“ Dorfner vermutet, dass es sich um mehrere Täter handeln musste, da der Motor etwa 110 Kilo wiegt und somit nur schwer von nur einer Person entwendet werden kann.

Im Landeskriminalamt geht man davon aus, dass sich vor allem Tätergruppen aus Rumänien auf den Diebstahl von Bootsmotoren spezialisiert haben. „Die Maschinen werden dann auf Märkten oder auch privat verkauft“, sagt Walli.

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