So will das Heer in Niederösterreich auch ohne Strom kampfbereit sein
14 Tage. So lang will das Bundesheer einsatzfähig sein können, wenn in Österreich der Strom ausfällt – durch einen Sabotageakt, Terrorangriff oder aufgrund einer massiven Netzüberlastung.
Um den Ernstfall auch bewältigen zu können, muss die Armee aber noch einiges umsetzen. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) will bundesweit 100 Kasernen energieautark machen. In Niederösterreich sollen unter anderem die Stützpunkte in Zwölfaxing, Mistelbach, Allentsteig und Melk so ausgestattet werden, dass sie in der Frage der Energie, der Verpflegung, der Wärme- und Treibstoffversorgung sowie der Wasser- und Sanitätsversorgung unabhängig von äußerlichen Einflüssen sein können.
Die Projekte kosten viel Geld. Allein 95 Millionen Euro werden im kommenden Jahr im Bundesland investiert, insgesamt belaufen sich die Kosten auf 386 Millionen Euro. „Wir betreiben keine Panikmache, aber wir wollen gerüstet sein“, betont Tanner.
Grüner Strom
Die Ministerin kündigt zudem an, dass das Heer verstärkt auf grünen Strom setzen werde. Geplant sind Photovoltaik-Anlagen im Lager Kaufholz in Allentsteig, am Gelände des Fliegerhorstes Brumowski in Langenlebarn und am Gelände der Daun-Kaserne in Wiener Neustadt.
Überhaupt sollen militärische Flächen künftig eine größere Rolle einnehmen, wenn es um Standorte für Windräder und PV-Anlagen geht, sagt Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP). In den künftigen Zonierungsplänen des Landes werde dies jedenfalls berücksichtigt, versprach der Politiker.
Investitionen
Der Blick in die Zukunft ist aber auch dadurch geprägt, dass die Soldaten besser ausgerüstet werden sollen. Dabei geht es längst nicht nur um Grenzschutz oder die Hilfe bei Naturkatastrophen, das Heer will auch in der Lage sein, bei einem Angriff die Republik verteidigen zu können.
„Dafür braucht es auch Investitionen in die Ausrüstung der 55.000 Soldaten“, berichtet Generalmajor Bruno Hofbauer. Weil vor allem das Training ein wichtiger Faktor sei, werde etwa der Truppenübungsplatz Allentsteig „auf Vordermann“ gebracht, wie es der hochrangige Offizier formuliert. Dazu gehören unter anderem zusätzliche Zieldarstellungen und ein Ausbau der Unterkünfte.
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