"Smell Event": Gestank nach alten Socken in AUA-Maschine

"Smell Event": Gestank nach alten Socken in AUA-Maschine
Die Piloten setzten ihre Sauerstoffmasken auf. Der Vorfall wurde an die Behörde gemeldet

Es war ein starker Geruch nach "alten Socken", der die Piloten des Airbus A321-20 der Austrian Airlines derart beunruhigte, dass sie die Sauerstoffmasken überstreiften. Laut einer Meldung des Aviation Herald war die Maschine am 1. Oktober am Weg von Paris nach Wien, als der Gestank beim Sinkflug auftrat. Hauptsächlich im Cockpit, leicht wahrnehmbar jedoch auch in der Kabine. Die Crew soll die Klimaanlage ausgeschaltet haben. Etwa 20 Minuten später sei das Flugzeug sicher in Wien gelandet.

Bei der AUA bestätigt man den Vorfall. Grund für den "elektrischen Geruch" sei ein Defekt in einer für die Druckluft der Klimaanlage im Hilfstriebwerk zuständigen Einheit gewesen, erklärt Sprecher Wilhelm Baldia. "Es gibt keinerlei Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Crew oder der Passagiere", betont er. Die Piloten würden bei jeder Art von Geruchsveränderung die Sauerstoffmasken verwenden. Ob die Passagiere auf die Möglichkeit medizinischer Untersuchung nach dem Vorfall hingewiesen wurde, konnte Baldia nicht sagen.

Grundsätzlich könne ein Geruch nach "alten Socken" ein Indikator für ein "Fume Event" – einen Vorfall mit kontaminierter Kabinenluft – darstellen, heißt es von der Austrian Cockpit Association (ACA). Die Vereinigung hat in einem Leitfaden festgehalten, welche Gerüche die Crews melden sollen. Der aktuelle Vorfall wurde als sogenannter "Smell-Event" an die Behörden gemeldet. Der Geruch nach "alten Socken" ist medial öfter im Zusammenhang mit möglichen toxischen Stoffen in der Luft thematisiert worden.

Warum es zu dem Geruch gekommen ist, ist unklar. Eigentlich war das Hilfstriebwerk (APU) seit 30. September defekt. Da dieses für den Flug nicht benötigt werde, sei die Maschine bereits mit deaktivierten APU gestartet. Mittlerweile sei das Hilfstriebwerk samt Leitungen getauscht, sagt Baldia.

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