Sinkende Flüchtlingszahlen: Noch 425 Unterkünfte in NÖ

Symbolbild
5173 Menschen befinden sich in der Grundversorgung. Auch weitere Betreiber schlossen Einrichtungen oder meldeten Insolvenz an.

Die Firma Eder Beteiligungsverwaltung ist nicht der einzige Asylheimbetreiber, der zuletzt in Niederösterreich in die Krise schlitterte. Im Dezember des Vorjahres musste auch der Verein „menschen.leben“ Insolvenz anmelden. Von der Pleite betroffen waren rund 140 Mitarbeiter, in NÖ hatte der Verein im Sommer 2018 noch sieben Quartiere.

Bei Bekanntwerden der Insolvenz hieß es seitens „menschen.leben“, dass man die sinkenden Flüchtlingszahlen einkalkuliert hätte, viele der betreuten Minderjährigen Flüchtlinge vom Land aber in andere Quartiere verlegt worden seien. Eine Praxis, die auch die Diakonie kritisiert. Die NGO schloss zuletzt ebenfalls drei Einrichtungen für Minderjährige, von 620 Plätzen für Erwachsene gibt es nur noch rund 100 in Privatquartieren.

113 Quartiere geschlossen

Auch Eder hatte über weniger werdende Zuteilungen berichtet. Allerdings ist das nicht verwunderlich, wenn man die sinkende Anzahl von Asylwerbern in der Grundversorgung betrachtet. Wurden im Mai 2016 noch rund 15.000 Menschen in Landesquartieren betreut, sind es im Februar 2019 noch 5173, davon 192 Minderjährige. Aktuell gibt es NÖ 425 organisierte Unterkünfte für erwachsene Asylwerber sowie elf für unbegleitete Minderjährige. 113 wurden im Vorjahr geschlossen, heuer sind es bisher 13.

Ende 2018 wurden laut Land rund 120 Betreiber von Asylquartieren verzeichnet. Damals hieß es aus dem Büro von Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ), dass vom Bund monatlich nur etwa 20 bis 30 Asylwerber zur Übernahme in Landes- oder Privatquartiere angeboten würden.

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