Segelflug: Die Welt von oben sehen

Segelflug: Die Welt von oben sehen
Wolfgang Janowitsch ist ebenso begeisterter wie erfolgreicher Segelflieger - er liebt den Perspektivenwechsel

Die Liste von Wolfgang Janowitsch’ (58) Erfolgen ist lang: zweimal Vizeweltmeister, fünfmal Europameister und zweimal Weltmeister im Streckensegelflug, dazu kommen etliche Rekordflüge.

Der in Baden lebende Janowitsch ist Berufspilot, am Fliegen begeistert ihn der Perspektivenwechsel. Für seine Segelflüge sitzt er auch gerne schon einmal bis zu zehn Stunden im Flugzeug.

Meisterstücke

„Der längste Flug dauerte 14 Stunden. Da bin ich in den Anden mit einem Kollegen 2.300 Kilometer geflogen“, erzählt der amtierende Weltmeister. Nächstes Jahr im Juli findet die nächste WM statt. In der Zwischenzeit hebt Janowitsch vom Heimatflugplatz in Wiener Neustadt ab und reiht sich in einem weltweiten Online-Bewerb in die Top-Ränge ein. „Hier werden weltweit Flüge aufgezeichnet, derzeit bin in da hinter einem Tschechen auf dem zweiten Platz gelistet“, erklärte er im KURIER-Gespräch.

Sein jüngstes Meisterstück aus der Vorwoche: Ein Segelflug über 1.033 Kilometer. „Das war eigentlich gar nicht so etwas Besonderes“, gibt sich der 58-Jährige bescheiden. Tatsächlich zeichnete sich der Flug vor allem durch die Strecke aus. Die führte nämlich über den bayrischen Wald sowie die schwäbische und die fränkische Alp. Von Wiener Neustadt weg ging es zunächst nach Matzendorf-Hölles, schließlich nach Bodenmais, Fünfstetten, Bärnau, Gaming, Ritzing und über Wöllersdorf-Steinabrückl wieder zurück nach Wiener Neustadt, wo er nach exakt zehn Stunden landete.

Segelflug: Die Welt von oben sehen

Wetterfrage

„Normalerweise geht Segelfliegen besonders gut in den Bergen, wegen des Windes. Was viele aber nicht wissen: zum Segelfliegen braucht man Aufwind – und der entsteht durch Thermik“, erklärt Janowitsch wieso er diese Strecke wählte.

Grundsätzlich sei jetzt die beste Jahreszeit zum Segelfliegen. Im Mai und im Juni seien die Tage lang, zudem sei die sogenannte „labile Luftmasse“ ein Vorteil. „Das heißt, die Meere sind noch kalt, aber warme Luft steigt auf“, schildert der mehrfache Weltmeister. Er schmunzelt: „Das heißt, das typische Badewetter ist eigentlich nicht so das Segelflugwetter.“

Kommentare