Section Control für Bundesstraße 37
E rst vor wenigen Tagen forderten besorgte Autofahrer im KURIER eine Tempobremse auf der Bundesstraße B 37 zwischen Rastenfeld und Krems, weil viele Lenker nach wie vor viel zu schnell unterwegs seien und riskant überholen würden. Laut Verkehrsaufzeichnungen fahren ungefähr 15 Prozent der täglichen Verkehrsteilnehmer auf der B 37 schneller als 127 Stundenkilometer, obwohl das Tempolimit 100 gilt.
Jetzt greift Landeshauptmann Erwin Pröll durch und lässt die erste „Section Control“ auf einer österreichschen Bundesstraße errichten, um die Raser zu bändigen. Das Streckenradar soll noch vor dem Sommer auf der B 37 am so genannten Gföhler Berg errichtet werden. Das Projekt wurde inzwischen ausgeschrieben. „Mit der Einführung einer Section Control bei Gföhl wollen wir die Verkehrssicherheit erhöhen“, betont Landeshauptmann Pröll. Eine genaue Analyse habe ergeben, dass zahlreiche Lenker vor allem in diesem zwei Kilometer langen Streckenabschnitt rasen würden.
Auf österreichischen Autobahnen haben sich Section Controls bereits als Gefahren-Minimierer bewährt. Momentan sind sechs Anlagen in Betrieb. Erfahrungen der ASFINAG zeigen etwa am Wechsel-Abschnitt (A 2) und beim Wiener Kaisermühlen-Tunnel (A22), dass die Unfallzahlen drastisch – also ungefähr um 40 Prozent – gesunken sind. Das erhofft sich Pröll auch auf der B 37.
Kontrolle
Mit dem Streckenradar ist es möglich, Autofahrer zu disziplinieren. Die Section Control fotografiert alle Fahrzeuge am Beginn und Ende eines Streckenabschnitts automatisch, misst die gefahrene Zeit und errechnet eine Durchschnittsgeschwindigkeit. Wer die Tempogrenze überschreitet, wird zur Kasse gebeten.
Schon im vergangenen Herbst hat das Land NÖ der B 37, die im Vorjahr als Todesstrecke in Verruf geraten ist, eine Radikalkur verpasst. Rund 200.000 Euro wurden investiert, um etwa reflektierende Plastiklaschen auf den Sperrlinien zu errichten, neue Überholverbote einzuführen, die Polizeipräsenz zu erhöhen und Rumpelstreifen einzufräsen.
Demnächst sind weitere Maßnahmen geplant: Haltebuchten für Traktoren sollen verlängert, eine Anschlussstelle Gföhl-Ost soll bis 2014 errichtet und eine dritte Fahrspur bei Sperkental fertig gestellt werden.
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