Sechs Gemeinden machen gegen Deponie mobil
Die Front gegen eine geplante Bauschutt- und Reststoffdeponie in Enzersdorf/Fischa im Bezirk Bruck/Leitha wird breiter. Sechs Anrainergemeinden haben sich zusammengeschlossen, um das Projekt zu verhindern. Die Betreibergesellschaft, EAVG, ortet hingegen Wahlkampfgetöse. Derzeit läuft das UVP-Verfahren, die Unterlagen liegen am Amt zur Einsicht auf.
"Es geht um 5,5 Millionen Kubikmeter Baureststoffe, die abgeladen werden sollen", erklärt Enzersdorfs Bürgermeister Markus Plöchl. Er sowie seine Amtskollegen aus Klein-Neusiedl, Fischamend, Trautmannsdorf, Schwadorf und Göttlesbrunn befürchten eine starke Zunahme des Schwerverkehrs in den Orten. Der Beteuerung der EAVG, die Lkw – etwa 30 pro Tag – würden vom Hauptanfallsort Wien nur über die A4 und die B9 zufahren, schenken sie keinen Glauben. Zudem sei Fischamend bei Unfällen auf der A4 vom Ausweichverkehr betroffen. Die stark belasteten Gemeinden könnten keinen weiteren Verkehr vertragen, so der Tenor.
Neben steigender Abgasbelastung fürchten die Ortschefs aber auch, dass gesundheitsschädliche Stoffe gelagert werden, die beim Auskippen in die Luft gelangen. Verloren werde zudem ein Naherholungsgebiet und eine Rotwildpopulation für die in unmittelbarer Nähe sogar eine Wildquerung über die A4 gebaut worden sei.
Kampfmaßnahmen Während Plöchl seine Bürger zu Einsprüchen animiert (300 haben ihre Briefe schon abgeschickt) wollen die Nachbargemeinden nun prüfen, ob sie Parteienstellung erhalten können. Zusätzlich hat sich in Enzersdorf eine Bürgerinitiative gegründet, die ebenfalls bereits mehr als 200 Unterschriften gesammelt hat.
Bei der EAVG versteht man die Aufregung nicht. "Kein Lkw-Lenker fährt freiwillig durch den Ort, wenn er die A4 nutzen kann", meint Sprecher Roman Rusy. "Unser Angebot ist, das vertraglich zu fixieren." Am 22. und 23. August will die EAVG die Anrainer informieren.
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