Schwimmsaison fällt ins Wasser: Protest gegen Bad-Schließung

Das Waldbad Markt Piesting bleibt in der Badesaison 2020 voraussichtlich geschlossen
Markt Piesting: Unterschriftenaktion für die Öffnung des niederösterreichischen Waldbades.

Wer sich auf kühle Stunden im Waldbad Markt Piesting (Bezirk Wiener Neustadt) im Sommer gefreut hat, wird in dieser Saison enttäuscht. Das Bad bleibt aufgrund der Corona-Maßnahmen geschlossen. Doch das hat für einen Aufschrei in der Bevölkerung gesorgt. 204 Personen haben am Dienstagabend einen Initiativantrag auf der Gemeinde für die Öffnung des Bades eingebracht.

Unterstütz wurde der Antrag von den örtlichen Grünen. „Der Bürgermeister hat beschlossen, das Bad nicht zu öffnen, aber es hat dazu keine Diskussion im Gemeinderat gegeben“, übt Grün-Gemeinderat Constantin Gessner Kritik an ÖVP-Ortschef Roland Braimeier.

Der ließ Mitte Mai in einem Schreiben an die Bevölkerung wissen: „Die von der Bundesregierung vorgegebenen Covid-19 Maßnahmen zur Öffnung von Freibädern machen ein Badeerlebnis, wie Sie es gewohnt sind, nicht möglich und würden einen erheblichen finanziellen Mehraufwand für unsere Gemeinde bedeuten.“

Schwimmsaison fällt ins Wasser: Protest gegen Bad-Schließung

Constantin Gessner (Grüne Markt Piesting) kämpft für die Freibad-Öffnung

Größtes Bad in Region

Eine Argumentation, die für die Opposition nicht haltbar ist: „Seither hat es viele Lockerungen gegeben“. Zudem ärgert Gessner, dass in der Gemeindezeitung von Mai die Öffnung des Bades noch als möglich dargestellt wurde. Konkret heißt es dort nämlich: „Sollte die Freigabe der Bäder genehmigt werden, sind wir gut gerüstet und können umgehend mit dem Badebetrieb beginnen“. Stattdessen nehme man den Gemeindebürgern eine der wichtigsten Freizeiteinrichtungen, sagt Gessner, der auch meint: „Eine Öffnung des Bades ist sogar ohne eklatante Mehrkosten durchführbar. Wir hätten über 30 Freiwillige für Dienste im Bad gefunden“.

Nach den bisherigen Empfehlungen des Gesundheitsministeriums dürften rund 500 Personen gleichzeitig am rund 5.400 Quadratmeter großen Gelände des Freibades sein. Es ist damit das größte Bad im Piestingtal, die Bäder in den Nachbarorten haben wesentlich weniger Kapazitäten.

Dennoch denkt Gessner an eine Kooperation mit dem Bad in Gutenstein, falls das Waldbad nicht mehr geöffnet wird. Er will aber vorerst noch mehr Bürger finden, die für die Öffnung eintreten.

Roland Braimeier, war für eine aktuelle Stellungnahme für den KURIER nicht zu erreichen. Im Schreiben vom Mai erklärte er aber, die kommenden Monate für Sanierungsarbeiten im Waldbad nutzen zu wollen.

Victoria Schmidt

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