Schwechater SPÖ-Chef Stockinger tritt zurück

David Stockinger, links im Bild.
Alte Fotos, die den Politiker in einer Sowjet-Uniform zeigen, wurden ihm jetzt zum Verhängnis.

Das Duell um die rote Parteispitze hat zuletzt auch einen anderen SPÖ-Mann wieder in den Mittelpunkt rücken lassen. David Stockinger, Chef der Schwechater SPÖ, wurde in den vergangenen Tagen in den sozialen Medien heftig kritisiert, da im Internet alte Fotos kursieren, die ihn in einer Sowjet-Uniform zeigen.

Er trat 2019 in einer NKWD-Uniform auf. NKWD ist eine Abkürzung für das "Volkskommissariat für Innere Angelegenheiten" (Narodny Kommissariat Wnutrennich Del) der Sowjetunion, bis 1954 allein zuständig für die staatliche Sicherheit der Sowjetunion.

Zusätzliche Brisanz bekam die Thematik jetzt, weil Stockinger eine Nähe zum Traiskirchner Bürgermeister Andi Babler nachgesagt wird. Dieser bewirbt sich ja bekanntlich ebenfalls um den Parteivorsitz.

Stockinger kam Parteiausschluss zuvor

Aufgrund seiner Mitgliedschaft in der Österreichisch-Weißrussischen Gesellschaft (ÖWG) und einem umstrittenen Auftritt im weißrussischen Fernsehen 2020 war der Schwechater SPÖ-Chef schon einmal von der SPÖ-Parteivorsitzenden Pamela Rendi-Wagner ermahnt worden.

Er legte daraufhin seinen Posten als Vizepräsident der ÖWG nieder. 

Aufgrund der aktuellen Debatte stand ein Parteiausschluss im Raum. Diesem ist Stockinger am Ostermontag zuvorgekommen: Er stellt all seine politischen Funktionen mit sofortiger Wirkung zur Verfügung und zieht sich aus der Parteiarbeit zurück, hieß es in einer Aussendung der Landespartei. 

Die SPÖ Niederösterreich hielt in dieser fest, dass sie Stockingers Schritt begrüße. Man bedanke sich „für sein langjähriges und erfolgreiches Engagement in Schwechat“. Stockingers Funktionen werden fürs Erste von seinen StellvertreterInnen übernommen, die SPÖ Schwechat werde über eine konkrete Nachfolgelösung zeitnahe und nach Beratung in den Gremien informieren.

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