Schwarz-Rot bringt in Amstetten Frieden am Jakobsbrunnenweg

Nebenweg des Jakobsbrunnenwegs im Höllgraben ist wegen Hangrutschung seit Monaten gesperrt
Eineinhalb Jahre lang waren Pläne rund um das Naherholungsparadies Jakobsbrunnenweg eines der umstrittensten Themen zwischen ÖVP und SPÖ in Amstetten. Mit der Bildung der neuen schwarz-roten Koalition zwischen den beiden Parteien, die bei der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats am morgigen Mittwoch fixiert wird, dürfte auch dieser Konflikt planiert sein.

Jakobsbrunnenweg gilt als zentrales Naherholungsareal
Petitionen mit mehr als 2.600 Unterschriften, eine Demonstration und jede Menge Diskussionen hatte das Vorhaben der Stadtregierung rund um den Jakobsbrunnenweg provoziert. Eine seit Jahren beobachtete Hangrutschung, die mitten im rund einen Kilometer langen Naturjuwel mit schweren Maschinen saniert werden muss, war das eine umstrittene Projekt. Aber auch der erste Plan, einen Ast des großen Ybbstalradwegs auf dem idyllischen Jakobsbrunnenweg ins Amstettner Stadtzentrum zu führen, erhitzte die Gemüter extrem. Die SPÖ, Anrainer und Naturschützer stiegen gegen den überregionalen Radweg und den damit einhergehende n Ausbau des Weges auf die Barrikaden. Es kam zu heftigen politischen Diskussionen.

Sind sich über Vorgangsweise beim Jakobsbrunnenweg einig: Künftige Koalitionspartner Bgm. Haberhauer (l.) und Vizebgm. Riegler
Die Diskrepanzen seien nun aus der Welt geschafft, signalisierten ÖVP-Bürgermeister Christian Haberhauer und sein künftiger SPÖ-Vizebürgermeister Gerhard Riegler bei der Präsentation ihrer künftigen Kooperation im Gemeinderat. Die für eine oberhalb liegende Siedlung gefährliche Hangrutschung im Höllgraben, wie der betroffene Abschnitt heißt, müsse gestoppt und Druck aus dem Hang genommen werden, sagt Haberhauer.
Die aufwendige Stabilisierung sei unumgänglich, noch seien Experten der NÖ Wildbachverbauung mit dem Projekt betraut. Ein steiler Wanderweg, der durch den Hang führt, ist mittlerweile seit Monaten gesperrt.
Der Weg werde nicht, wie zuerst angekündigt, für Radfahrer ertüchtigt, sondern bleibe grundsätzlich so, wie er jetzt ist, kündigten Haberhauer und Riegler an. Allerdings müssten auf einer Seite schwere Bau- und Transportmaschinen bis zum Höllgraben in den Jakobsbrunnenweg einfahren. "Das geht leider nicht anders. Es ist nach den Arbeiten notwendig, den Weg instandzusetzen. Die Baumwurzeln werden mit speziellen Matten geschützt“, versicherte der Bürgermeister. Danach wird eine, wie schon immer geplante wassergebundene Kiesdecke aufgebracht.
Grundsätzlich bleibt der Jakobsbrunnenweg ein Geh- und Radweg. Der Ybbstalradweg, der ja als touristische Bikerstrecke von Ybbs an der Donau bis nach Lunz am See verläuft und ausgebaut wird, kann trotzdem, wie geplant, durch die Amstettner Innenstadt geführt werden.
Ybbstalradweg
Allerdings nicht mehr, wie anfangs kolportiert, auf dem Jakobsbrunnenweg. „Er wird durch die Jahnstraße geführt. Das wurde aber auch bereits vor der Gemeinderatswahl so fixiert und war jetzt in den Koalitionsgesprächen mit der SPÖ kein Verhandlungsthema mehr“, berichtet Haberhauer. Wann die Hangsicherungsarbeiten gestartet werden können, kann der Bürgermeister noch nicht sagen.
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