Schüsse, Verfolgungsjagd: 15-Jähriger entkam zwei Mal der Polizei

(Symbolbild)
Auf der Flucht rammte der junge Mann ein Polizeiauto. Schuldspruch ohne Strafe für Lehrling

Stefan K. (Name geändert, Anm.) hat anscheinend ein für sein Alter illegales „Hobby“. Wenn sich die Gelegenheit bietet, dann steigt der 15-Jährige ins Auto seiner Mutter und fährt damit durch die Gegend.

So geschehen auch am 28. Juli 2018. Mitten in der Nacht schnappte sich der Jugendliche den Autoschlüssel, startete den Audi A8 und fuhr nach Neulengbach. Weil auf dem Fahrzeug keine Kennzeichen montiert waren, fiel der Wagen einer Polizeistreife rasch auf. Als die Beamten den Lenker stoppen wollten, stieg dieser aufs Gaspedal. „Ich bin in Panik geraten“, rechtfertigte sich der 15-Jährige am Donnerstag vor Richter Markus Grünberger.

K. schafft es, die Polizei abzuhängen, im Bereich einer Kreuzung blieb er stehen. „Ich hatte komplett die Orientierung verloren.“ Als der Lehrling auf dem Handy seinen Standort suchen wollte, tauchten im Rückspiegel wieder Blaulichter auf. Die Exekutive hatte ihn entdeckt, das Auto bremste sich vor dem Audi ein. Doch K. ließ sich dadurch ebenfalls nicht aufhalten. Er rammte den Polizeiwagen und raste abermals davon. Auch beim zweiten Mal gelang es dem Jugendlichen die Polizei abzuhängen, ein Beamter feuerte sogar zwei Mal ins Erdreich. „Der Niki Lauda würde sich freuen, welcher Nachwuchs da heranwächst“, musste sogar der Richter schmunzeln.

Dann fuhr der junge Mann nach Hause und legte sich schlafen. Stunden später klopften Polizisten an die Tür, doch K. stritt alles ab. Als die Ermittler einen Zeugenaufruf starteten, vertraute sich der junge Mann seiner Mutter an. Er gestand.

Angeklagt wurde K. nicht nur wegen Sachbeschädigung und Widerstands gegen die Staatsgewalt, auch der Vorwurf der versuchten schweren Körperverletzung stand im Raum. Davon sprach ihn der Richter ab frei. K. bekam keine Strafe, aber eine Probezeit in der Höhe von drei Jahren. Nicht rechtskräftig.

Kommentare