Schrottverarbeiter will in Greinsfurth über Grundwassersee bauen

Die Flüsse Ybbs, Url und Zauch speisen das Grundwasserreservoir der Forstheide bei Greinsfurth.
"So risikoreiche Projekte haben auf dem höchst durchlässigen Schottergrund in Greinsfurth nichts verloren.“ Mit Aufrufen an die zuständige Landesbehörde, offenen Briefen betroffener Anrainer und einer Informationskampagne kämpft die Bürgerinitiative "Entscheide mit“ gegen ein geplantes Schrottbehandlungsunternehmen in Greinsfurth bei Amstetten.
Die Loosdorfer Besta Holding GmbH will eine Schrottschere samt Lagerstätten auf einem vor vier Jahrzehnten gewidmeten Industriegrund errichten.
Wie berichtet, läuft derzeit das von der Abteilung Anlagenrecht des Landes NÖ geführte Genehmigungsverfahren. Vor dem im Herbst erwarteten Bescheid rufen die Gegner der Behörde nun deren eigene raumordnerische Schutzkennzeichnungen in Erinnerung. "Unter der Forstheide zieht sich ein riesiger Grundwasserstrom von Kematen über Greinsfurth durch den Schotter bis in die Doislau, eines der größten Trinkwasserreservoirs Niederösterreichs. Vom Land NÖ ist dieser als ,Wertvolle Gewässerstrecke PL-4649‘ gekennzeichnet“, machten die Initiativen-Sprecher um Peter Rausch und Heiner Brachner bekannt.
Nicht nur wegen befürchteter Emissionen in den nahen Greinsfurther Siedlungen, sondern vor allem auch aus Sorge um die Grundwasserreserven hat sich auch die Stadt Amstetten entschieden gegen die Betriebsansiedelung aufgestellt. Die Stadtwerke beziehen aus fünf Brunnen Trinkwasser aus dem Grundwasserreservoir und beliefern nicht nur die eigene, sondern auch umliegende Gemeinden.
Brandgefahr
Vor allem die zuletzt bundesweit gehäuft auftretenden Brände in Metall- und Altsoffsammelzentren samt extrem giftigen Rauchgasen und kontaminiertem Löschwasser, das im Boden versickert, werden von der BI bei ihrer laufenden Unterschriftenaktion als Argumente gegen die Schrottfirma angeführt.
Wolfgang Atzenhofer
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