Bürgerinitiative hat in Amstetten eine Petition gegen Schrottfirma gestartet

Schrottsammel- und Verwertungsanlage soll im Betriebsgebiet Greinsfurth errichtet werden.
Im Genehmigungsverfahren um den umstrittenen Schrottsammel- und Aufbereitungsplatz bei Greinsfurth in der Stadtgemeinde Amstetten hat die Bürgerinitiative "Entscheide Mit“ (BI) vor dem Wochenende ihre angekündigte Unterschriftenaktion gestartet. Neben der Verteilung von Unterschriftenlisten wurde eine Onlinepetition aufgelegt, die in den ersten drei Tagen knapp 300 Menschen unterzeichneten.
„Wir müssen uns als Bürgerinitiative auf eigene Beine stellen. Die Ablehnung der Bevölkerung gegen diese Bedrohung ihrer Lebensqualität muss nachweislich manifestiert werden“, kündigte BI-Sprecher Peter Rausch an. Man wolle alle möglichen Mittel zur Verhinderung des Projekts ausschöpfen.

BI-Sprecher Peter Rausch
Wie berichtet, plant die Loosdorfer Metallfirma Besta Holding GmbH, auf einem von ihr angekauften Areal von 1.800 Quadratmetern im Betriebsgebiet Greinsfurth einen Schrottsammelplatz mit einer Schrottschere, einer Lagerhalle und einem Bürogebäude samt Anschlussgleis an die Rudolfsbahn zu errichten. Die B121 wäre die Verbindung zum nahen Westautobahnanschluss Amstetten-West.
Sickerwasser
Zur Unterschrift aufgefordert werden von der BI nicht nur die unmittelbaren Anrainer in Greinsfurth sowie Erholungssuchende im benachbarten geschützten Naturreservat Forstheide. Sie hätten mit Beeinträchtigungen durch "Lärm, Gestank und Feinstaub“ zu rechnen, wird befürchtet. Weil man in der Gemeinde durch kontaminiertes Sickerwasser aus dem Betrieb auch eine Gefährdung des unter Greinsfurth verlaufenden Trinkwasserstroms befürchtet, fordert die BI auch die Bewohner des Amstettner Ballungsraumes auf, gegen die Ansiedelung des Betriebs zu unterschreiben.
Wie berichtet, sieht Rausch durch die verschiedenen Schrottfraktionen, die die Firma Besta sammeln und lagern will, auch eine permanente Gefahr von Selbstentzündung samt entsprechender gefährlicher Luftverschmutzung und Bodenverseuchung durch Schadstoffe.
Nicht abschätzbar ist derzeit, wie weit die zuständige Behörde für Umwelt- und Anlagenrecht des Landes Niederösterreich auf die gesammelten Unterschriften im laufenden Verfahren Rücksicht nehmen wird. Die Behörde werde darauf Bedacht nehmen, heißt es.
Eine öffentliche Verhandlung nach dem Abfallwirtschaftsgesetz, wie sie Ende Juni mit 20 Sachverständigen in Amstetten stattgefunden hat, ist vorerst nicht mehr geplant.
Verfahren
Außertourliche Gründe, die sich im Zuge der Prüfung von nachgeforderten Unterlagen und Gutachten ergeben, könnten das ändern, heißt es aus der Abteilung. Alle am Verfahren beteiligten Parteien würden über zusätzliche oder neue Unterlagen informiert, wird versichert.
Bei der Eröffnung des Genehmigungsverfahrens haben 536 Anrainer, Bürger und Institutionen, darunter auch die Stadtgemeinde Amstetten, Einwendungen gegen das Schrottprojekt eingereicht.
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