Emotionale Verhandlung um geplanten Schrottplatz mit den Anrainern

Viele besorgte Bürger und Anrainer registrierten sich zur Teilnahme an der Verhandlung.
In sehr gespannter, aber gesitteter Atmosphäre ging am Freitag im Amstettner Rathaussaal die erste mündliche Verhandlung um einen geplanten und sehr umstrittenen Schrottplatz und Metallaufbereitungsbetrieb im Amstettner Ortsteil Greinsfurth über die Bühne. Der Rathaussaal war mit rund 80 Personen bis auf den letzten Platz gefüllt.

Verhandlung fand im Amstettner Rathaussaal statt, drinnen war das Fotografieren verboten.
Die Bürgerinitiative "Entscheide mit“ verzichtete auf Protestaktionen. Im Verhandlungssaal war das Fotografieren verboten.
Einwendungen
536 Personen hatten der Behörde Einwendungen gegen das Vorhaben der Loosdorfer Firma Besta Holding GmbH übermittelt. Verhandlungsleiter Dieter Ringler (NÖ Abteilung für Umwelt- und Anlagenrecht) war mit einer zehnköpfigen Truppe an Amtssachverständigen, zu dem konzentrierten Verfahren nach dem Abfallwirtschaftsgesetz angerückt. Alle Themen zu möglichen Belastungen von Abfallchemie, Lärmschutz bis Umweltmedizin sollten abgedeckt werden. „Jeder soll seine Bedenken äußern können“, versprach Ringler gut 50 Anrainern und Gegnern.
Viele Bedenken
Gleich bei der Präsentation des Besta-Planers zeigte sich, dass Luft- und Lärmbelastung, die Sorge um das früher schon einmal schwer verunreinigte Greinsfurther Grundwasser und negative Einflüsse auf das Wohngebiet und das Schutzgebiet Forstheide die größten Bedenken auslösen.
Erste Fragen und Kritikpunkte, etwa zu einer zehn Meter hohen Lärmschutzwand, wurden auf spätere Verhandlungen verwiesen, rasch zeigte sich eine herausfordernde Komplexität und auch Uninformiertheit.
Für die Stadt Amstetten gab Vizebürgermeister Markus Brandstetter zwei klar ablehnende Gemeinderatsbeschlüsse gegen die Anlage zu Protokoll. Der Greinsfurther Ortsvorsteher Manuel Scherscher (ÖVP) und sein Gemeinderatskollege Bernhard Wagner (SPÖ) nahmen ihre Rechte als besorgte Anrainer wahr. Die Stadtvertreter versicherten, dass die Gemeinde im Entwicklungskonzept bemüht sei, das von Besta gekaufte 1.800 Quadratmeter große Areal von Industrie- in Betriebsgrund umzuwidmen.
Besta wolle nur eine Schrottschere zur Metallbehandlung einsetzen, „es kommt kein Shredder, es werden keine Batterien verarbeitet. Es gibt viel Falschinformation“, behauptete Besta-Anwalt Wolfram Proksch.
Verhandelt, zeitweise auch emotional, wurde bis in den Nachmittag. "Es war gut, viele Positionen und Anliegen an die Behörde heranzutragen. Es sind aber noch viele Fragen offen“, resümierte Ortsvorsteher Scherscher.
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