Behörde entschied über Notwendigkeit für Schutzzone am Bahnhof

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Bezirkshauptmannschaft lehnte Schutzzonen-Antrag der ÖBB für den Bahnhof Amstetten ab. Exekutive soll mehr Präsenz zeigen.

Eine Absage haben die Behörden dem Begehren der ÖBB erteilt, am Amstettner Bahnhof eine Schutzzone verordnen zu lassen. Damit hätte die Polizei, wie etwa beim St. Pöltener Hauptbahnhof, erweiterte Rechte für Betrettungsverbote oder die Wegweisung auffälliger Ruhestörer.

Damit erteilte die Bezirkshauptmannschaft Amstetten auch den im vergangenen Gemeinderatswahlkampf politisch angeheizten Klagen über ein Sicherheitsproblem am Bahnhof eine Absage. Die FPÖ, die sogar eine eigene Polizeiwache forderte, aber auch die SPÖ beklagten Sicherheitsmängel besonders. Es gab Beschwerden über rüpelhaftes Verhalten von Jugendlichen.

Zuletzt hatte der Amstettner Grafik-Profi Christian Unterdechler in einem aufsehenerregenden KI-generierten Video wilde Tiere - wie Nashörner, Wasserbüffel oder Schimpansen - mit Augenzwinkern herumtoben lassen. Doch so wild geht es tatsächlich nicht zu.

Man habe in der genauen Analyse keine übermäßigen Straftaten am Amstettener Bahnknoten festgestellt, berichtet Amstettens Bezirkshauptfrau Martina Gerersdorfer. Viele der registrierten Fälle und Polizeieinsätze seien vor allem dadurch bestimmt, dass es in Zügen zu Vorfällen käme und es dann am Bahn Amstetten zu entsprechenden Amtshandlungen komme, wenn Übeltäter oder Verdächtige aus den Zügen gefischt werden.

Der Entscheidung liegen Statistiken und Stellungnahmen der örtlichen Polizeidienststelle, aber auch des Bezirks- und Landespolizeikommandos zugrunde, so Gerersdorfer. "Es sollte mit den vorhandenen Polizeikräften gelingen, den Bahnhof unter Kontrolle zu halten“, sagte sie. Verstärkte Streifentätigkeit der Exekutive sowie Überwachungseinsätze von Beamten in Zivil würden ohnehin schon stattfinden, berichtete die Bezirkschefin.

Kommentar

Es sei schade, dass die von der ÖBB beantragte Schutzzone jetzt nicht komme, "sie hätte der Polizei mehr Kontrollbefugnisse eingeräumt und das subjektive Sicherheitsgefühl stärken können“, kommentierte der ÖVP-Ortsvorsteher von Mauer, Manuel Scherscher.

Die Entscheidung der Bezirkshauptmannschaft Amstetten sei zur Kenntnis zu nehmen, postete er. Im Hauptberuf als stellvertretender Direktor des Bundeskriminalamts tätig, hat Scherscher in der Stadtgemeinde Amstetten das Projekt "Gemeinsam.Sicher“  organisiert. 

Objektive Lage 

Er verwies im Posting zudem auf Bedürfnisse in der Bevölkerung: "Wir spüren deutlich: Viele Menschen wünschen sich mehr sichtbare Sicherheit – gerade an Orten wie dem Bahnhof. Auch wenn die objektive Lage laut Behörde keine Schutzzone rechtfertigt, bleibt das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung für uns ein wichtiges Anliegen.“

Deshalb stehe man im engen Austausch mit den ÖBB – als Partner im Netzwerk Gemeinsam.Sicher. Ziel sei es, in Abstimmung Maßnahmen zu setzen. Mehr Präsenz der Polizei, am besten zu Fuß, und ein konsequentes Vorgehen gegen Störer sei geplant.

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