Schnellbahn riss Pkw mit: Schock für 300 Pendler

Der Pkw wurde 200 Meter mitgeschliffen, der Lenker blieb unverletzt

Deutsch-Wagram.Dienstagfrüh, 6.30 Uhr. Im dichten Schneetreiben tauchte vor den Augen eines Lokführers plötzlich ein Auto mitten auf den Gleisen auf. Der ÖBB-Mitarbeiter leitete sofort eine Notbremsung ein, doch der Weg war zu kurz. Die Schnellbahn rammt den Pkw seitlich und schleifte ihn gut 200 Meter mit.

Nur wenige Augenblicke später gab es jedoch schon Entwarnung. Der Pkw-Lenker, ein 29-jähriger Mann aus dem Bezirk Wien Umgebung, konnte sich noch rechtzeitig aus dem Auto befreien. Allerdings musste er mitanschauen, wie das Fahrzeug zusammengedrückt wurde. Und auch die Insassen kamen mit dem Schrecken davon. Verletzt wurde laut Polizei niemand.

Zug evakuiert

Nachdem die Unfallstelle abgesichert war, wurde von der ÖBB die Stromzufuhr zur Oberleitungen unterbunden. Die Feuerwehr konnte daraufhin die 300 Pendler mit Hilfe einer Lkw-Rettungsplattform aus dem Zug befreien und in das angrenzende Gebäude der Marchfeldkanal-Betriebsgesellschaft bringen. Von dort wurden die Fahrgäste weiter Richtung Wien geführt.

Die Nordbahnlinie musste während der Bergungsarbeiten, rund zwei Stunden, komplett gesperrt werden. Danach konnte zumindest ein Gleis wieder freigegeben werden. Zahlreiche Pendler mussten sich unterdessen an den Bahnsteigen bis Gänserndorf gedulden. "Die Temperaturen waren einfach nur eisig", sagt Daniela Kopic aus Deutsch-Wagram.

Seitens der ÖBB wurde deshalb umgehend ein Schienenersatzverkehr zwischen Deutsch-Wagram und Süßenbrunn eingerichtet. Immerhin fiel der Unfall genau in die berufliche Hauptverkehrszeit.

Heftiger Schneefall

Die Ursache für den Unfall dürfte laut Polizei die winterlichen Verhältnisse gewesen sein. Innerhalb einer halben Stunde war die Straße komplett mit Schnee bedeckt. In einer Rechtskurve, kurz vor der Ortseinfahrt, dürfte der Autolenker schließlich von der Straße gerutscht und auf den Gleisen hängen geblieben sein. Der Lenker ist jedoch sofort aus dem Fahrzeug gesprungen und hatte per Notruf die Polizei verständigt. Der Gleisbetrieb wurde eingestellt, doch die Schnellbahn war schneller.

Kommentare