Stadtbummel als Hindernislauf

Klosterneuburger Fußgänger-Fallen
Viele Gehwege sind zu schmal, um mit Rollstuhl oder Kinderwagen durchzukommen.

Kleiner Hindernis-Parcours in drei Etappen gefällig? Alles was man braucht, ist ein Stadtplan sowie einen Kinderwagen, Rollstuhl oder eine Gehhilfe. Die erste Etappe führt vom Stift über die Nordseite des Rathausplatzes zur Orthnergasse und durch die Hartmann- und Markgasse zurück zum Rathausplatz. Schon nach den ersten Metern muss man auf die Straße ausweichen, weil der Gehsteig zu schmal ist; das ändert sich bis zum Ende der Etappe nicht. Über den Fahrbahnrand hinausragende Stoßstangen schrägparkender Autos verschärfen die Lage zusätzlich.

Zweite Etappe: Einmal die Agnesstraße rauf und runter. Zur beschriebenen Situation kommen hier noch Laternenmasten, die mitten am ohnedies schmalen Gehsteig stehen und das Passieren mit Rollstuhl oder Kinderwagen verunmöglichen. Auf der dritten Etappe, der Weidlinger Engstelle, gibt es trotz vieler Schulkinder gar keinen Gehsteig – dafür umso mehr Autos, die knapp an den Haus- und Gartenmauern vorbeifahren.

Koordination

Gemeinderätin Martina Enzmann (Grüne) nimmt sich der Fußgänger als schwächste Verkehrsteilnehmer an: „Im Vorjahr wurde mit der Weisenhausgasse eine Sackgasse um 240.000 Euro saniert, aber für Verbesserungen für Fußgänger ist kein Geld da.“ Sie fordert eine effektivere Koordination der Bauvorhaben und Verteilung der Mittel.

Verkehrsstadtrat Willi Eigner kennt das Problem, hat aber kein Geld, um es zu lösen. Aus Spargründen seien keine Mittel für Straßen-Neubauten, sondern nur für Ausbesserungsarbeiten budgetiert. „Aber Frau Enzmann kann gerne zu uns in den Ausschuss kommen, dort können wir über alles reden.“

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