Fäkalien in der Donau: "Schiffe nicht die Hauptverursacher"
Fäkalien in der Donau sorgten in den vergangenen Jahren besonders im Raum Wachau immer wieder für Aufregung. Auch, wenn es immer noch vereinzelt derartige Beobachtungen gibt, scheint die Situation in Folge eines von Bund und Land entwickelten Maßnahmenpaketes besser geworden zu sein. Davon ist Ludwig Lutz, Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft beim Land NÖ, überzeugt. Allerdings seien Schiffe nicht die Hauptverursacher von Belastungen.
„Wir haben die Passagierzahlen durchgerechnet. Demnach wären die Schiffe selbst dann nicht Hauptverursacher von Verunreinigung, wenn sie alles einleiten würden“, erklärt Lutz.
Kanäle
Die Messdaten ließen eher darauf schließen, dass die Überläufe von Mischwasserkanälen bei Starkregen Verursacher seien. Man werde zukünftig außerdem die Keime analysieren, um sie genauer zuordnen zu können.
Insgesamt elf Meßstellen von Oberösterreich bis zur slowakischen Grenze messen inzwischen einmal monatlich Fäkalwerte in der Flussmitte und an den Rändern der Schifffahrtsstraße. „Und das ist auch gut so“, betont Lutz. Das Ergebnis habe gezeigt, dass die Werte auf einer Schulnotenskala überwiegend bei 1 und 2 liegen. „Nur unmittelbar nach Starkregenereignissen gibt es eine drei, aber das ist am nächsten Tag wieder besser“, erläutert Lutz.
Weitere Maßnahmen sind regelmäßige Kontrollen bei Schiffen, die die oberste Schifffahrtsbehörde verstärkt durchführt. Etwa die Hälfte aller Passagierschiffe, die die Wachau befahren, seien schon überprüft worden, berichtet Lutz: „Das hat eindeutig gewirkt.“ Mehrere Schiffe hätten inzwischen Tanks durch Kläranlagen ersetzt. Auch die Funktion der Anlagen werde mittlerweile geprüft. Außerdem lassen sich Beamte regelmäßig die Unterlagen für entsorgte Abfälle zeigen.
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