Schau zu wundersamen Heilungen am Sonntagberg im Jahr der Landesausstellung

Sonntagberg Basilica Church in Lower Austria
Jahrhundertelang wurden Heilungsgeschichten und Dankschreiben genesener Pilger gesammelt Zur Landesausstellung 2026 wird mit diesen eine Sonderschau in der Schatzkammer der Basilika vorbereitet.

Nach mehr als zehnjähriger Generalsanierung wird sich die barocke Wallfahrtsbasilika am Sonntagberg im kommenden Jahr bei der niederösterreichischen Landesausstellung im Mostviertel als strahlendes Gesamtkunstwerk präsentieren. Aber auch zum Ausstellungsthema über die seelische Gesundheit will man mit einem spektakulären Projekt über "wundersame Heilungen“ beitragen.

Es ist die sehr reich bestückte Schatzkammer hinter dem Altarraum der Prachtkirche, die wirkliche Schätze an menschlichen Schicksalen birgt.

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Das Museum Schatzkammer birgt zahlreiche Schätze, die über Schicksale der Pilger und Hilfesuchenden berichten 

Historische Ereignisse und Katastrophen, wie Kriege, Seuchen, Krankheiten, Naturgewalten oder auch Verbrechen ließen die Pilger um Hilfe beten und Opfer bringen. Andere kamen in Dankbarkeit zurück und hinterließen kleinere oder größere Gaben sowie heutzutage berührende und spannende Geschichten.

Da schrieb etwa ein gewisser Jakob Praunauer aus Roggendorf bei Melk am 25. Mai 1759 einen Dankesbrief an die Heilige Dreifaltigkeit, der ja das Wallfahrtsdomizil geweiht ist.

 Im Brief an den Sonntagberger Schatzmeister berichtete Praunauer, er habe in einem in der Basilika erhaltenen Mirakelbüchlein gelesen, als "ihm der trübe Nebel durch die Strahlen der Heiligen Dreifaltigkeit“ von den Augen vertrieben worden sei. Das Lesen in den mit einer Fülle von Heilungswahrnehmungen gefüllten kleinen Büchern sorgte bei bittenden Pilgern offenbar öfters für psychische Reaktionen.

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Museum Schatzkammer in der Sonntagberger Basilika

Im breiten Fundus an Votivgaben und Dankesbekundungen von Pilgern suchte nun die Expertenrunde "Salvemed“ nach besonderen Schicksalsgeschichten und Heilungserzählungen, berichtet Abt Petrus Pilsinger vom Stift Seitenstetten. Die Benediktiner betreuen und verwalten den Sonntagberg.

Sonderausstellung

Im zweiten Geschoß der Schatzkammer, die genau hinter dem imposanten Hochaltar mit dem aus 1614 stammenden berühmten Dreifaltigkeitsbild des Goldschmieds Josef Wilhelm Riedl liegt, soll die Sonderschau zur Landesausstellung eingerichtet werden. Wobei aber auch das große und 2016 nach einer Generalsanierung wiedereröffnete "Museum Schatzkammer“ von sich aus bereits spannende Exponate und Geschichten zum nächstjährigen Jahresthema im Mostviertel beisteuern wird.

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Dort sind neben wertvollen historischen Priestergewändern, goldenem Messgeschirr oder der berühmten "Sonntagberger Monstranz“ eben auch seltene und seltsame Votivgaben zum Thema Gesundheit zu bestaunen.

Votivgaben

Je nach Vorfall und Schicksalsschlag finden sich verzierte Knochen amputierter Extremitäten genauso, wie Gallen- oder Blasensteine, Zähne oder bei einem Unfall abgetrennte und in Alkohol eingelegte Fingerkuppen. Deren Spender dankte mit seiner Gabe übrigens dafür, dass er nur die Kuppen, aber nicht die restlichen Finger verloren hatte. Imposant auch die Spende einer Gräfin im Jahr 1728, die eine Kerze so schwer wie ihr Körpergewicht stiftete.

Zum Abschluss der Generalsanierung wird auch der nahe der Basilika befindliche Türkenbrunnen renoviert. Auch dieser spielte im Laufe der Jahrhunderte bei den Wallfahrern wegen seines bei Augenleiden angeblich heilenden Wassers eine Hauptrolle.

Ganz generell wolle man den Sonntagberg den Gästen der Landesausstellung als Erholungs- und Kraftort anbieten, kündigt Abt Petrus an.

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