Uni-Klinikum St. Pölten wächst weiter: Im Herzen des Mega-Spitals
Wuchtig ragt der achtgeschossige Bau in die Höhe, Maschinen dröhnen, Arbeiter rufen sich Anweisungen zu. Es herrscht emsige Betriebsamkeit auf einer der größten Baustellen Niederösterreichs.
Seit Jahren wird bereits an der Errichtung des Hauses D des Universitätsklinikums St. Pölten gewerkt. „Es ist ein äußerst herausforderndes Vorhaben“, erzählt Porr-Projektleiter Hannes Erber.
Das liegt daran, dass es sich um ein Spital im Spital handelt. Das Haus D schließt an die bereits bestehenenden Häuser des Klinikums an, die Bruttogeschoßfläche beträgt mehr als 61.000 Quadratmeter.
Gesamtkosten: 180 Millionen Euro
Rund 1.000 Menschen sollen hier ab 2024 arbeiten und Leben retten, 400 Betten werden in den 1.000 Räumen aufgestellt. Die Gleichenfeier fand Mitte Oktober statt, die Gesamtkosten belaufen sich laut Landesgesundheitsagentur auf 180 Millionen Euro.
Sonne in den OP
Erber und sein Kollege Christoph Samer (Vamed) führen durch den Rohbau. Kaum zu glauben, dass hier in zwei Jahre bereits elf Operationssäle betrieben, Kinder zur Welt gebracht und der Kampf gegen den Krebs aufgenommen werden sollen. „Das Haus D ist der letzte große Mosaikstein im gesamten Universitätsklinikum St. Pölten“, betont Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP).
Beinahe beruhigend ist bei diesen Dimensionen der Umstand, dass selbst auf dieser riesigen Baustelle der Teufel oft im Detail steckt.
Es geht um ein Fenster, durch das man in Operationssaal hineinschauen kann. Dem Arbeitsinspektorat ist es wichtig, dass durch dieses Fenster, das ungefähr so viel wie ein Kleinwagen kostet, Sonnenstrahlen in den OP eindringen können.
Warum das so sein muss, weiß von den Verantwortlichen im Gesundheitsbereich eigentlich niemand, umgesetzt werden muss es trotzdem. „Am Tag der Eröffnung wurde in den anderen Operationssälen die Jalousie geschlossen und bis heute nicht mehr aufgemacht. Hier wird einfach immer nur bei künstlichem Licht gearbeitet“, berichtet ein Spitalsmanager.
6.000 Lkw-Ladungen
Insgesamt wurden für den Rohbau rund 46.000 Kubikmeter Beton verbaut, was etwa 6.000 Lkw-Ladungen entspricht. Im Haus D werden zukünftig unter anderem die klinischen Abteilungen für Kinder-und Jugendheilkunde mit einer Neonatologie, die Neurologie mit einer Stroke-Unit, die Innere Medizin und auch das Mitarbeiter-Restaurant untergebracht werden.
Weitere Flächen stehen für eine Erwachsenenpsychiatrie und für den universitären Betrieb der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften zur Verfügung.
Bis es aber soweit ist, sind noch bis zu 300 Arbeiter damit beschäftigt, Leitungen zu verlegen und die Räume einzurichten.
„Wir sind froh“, sagt Erber, „dass bislang alles rundgelaufen ist. Wir hatten zum Glück noch keine Verletzten zu beklagen, was bei einer Großbaustelle nie eine Selbstverständlichkeit ist.“
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