Tempo 100 auf der A1: "Tun Sie endlich etwas, Frau Ministerin Gewessler"
Es war am 16. April 2021, als die Vertreter im St. Pöltner Gemeinderat große Einigkeit zeigten. Per Resolution sprachen sie sich für Tempo 100 auf dem etwa fünf Kilometer langen Autobahnabschnitt bei der Landeshauptstadt aus. Heuer folgte noch eine Langsamfahr-Protestaktion, die ebenfalls für Schlagzeilen sorgte.
Doch der Wunsch nach einem Tempolimit auf der Westautobahn erfüllte sich weder für die Politik noch für das Transitforum "Xund's Leben", das bereits seit einigen Jahren in dieser Angelegenheit mobil macht. "Wir fordern Verkehrsministerin Leonore Gewessler auf, endlich aktiv zu werden", sagt Sprecher Rudolf Kernstock.
Der Lärm, der durch den Verkehr und die Güterzugumfahrung ausgelöst wird, belastet auch Fritz Ascher. Er lebt im Süden der Hauptstadt und hofft endlich auf eine Lösung. "Ich muss in der Nacht das Schlafzimmerfenster schließen, weil es sonst einfach unerträglich ist", berichtet der 68-Jährige. Lärmmessungen mit nicht geeichten Geräten ergaben zu Spitzenzeiten etwa 70 Dezibel.
Sauberer Strom
Bei einer Pressekonferenz des Transitforums am Montag, zu der alle Parteienvertreter geladen waren, erschien allerdings nur ÖVP-Klubobmann Florian Krumböck. Er betonte, dass man auch über Alternativen zu Tempo 100 nachdenken müsse. "Eine Möglichkeit wäre eine Überplattung des Abschnitts. Wenn man diese Einhausung mit Solarpaneelen ausgerüstet würde, könnte man sauberen Strom erzeugen und hätte auch das Lärmproblem gelöst", meint Krumböck.
Nicht ausschließen wollen die Aktivisten, dass es noch zu weiteren Protestaktionen auf der A1 kommen könnte. "Man muss über alle Möglichkeiten nachdenken, die der Sache dienlich sind", sagt Kernstock.
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