Stabwechsel am Dirigentenpult der Tonkünstler

Stabwechsel am Dirigentenpult der Tonkünstler
Ab Sommer 2025 wird Fabien Gabel Chefdirigent des St. Pöltner Orchesters. Was der 47-Jährige plant.

Beim Staffellauf erfolgt der Stabwechsel rasend schnell. In der Kultur ticken die Uhren etwas anders: Yutaka Sado wird zwar noch bis zur Saison 2025/26 Chefdirigent des Tonkünstler-Orchester NÖ bleiben.

Als sein Nachfolger nach zehn Jahren in dieser Position wurde bereits jetzt aber der Franzose Fabien Gabel vorgestellt.

Spielstätten sind Gabel nicht fremd

Sein erstes Konzert in dieser Funktion wird der 47-Jährige demnach also erst in knapp zwei Jahren dirigieren. Die Hauptresidenzen – die Tonkünstler haben als einziges Symphonieorchester Österreichs mit St. Pölten, Grafenegg und dem Wiener Musikverein sogar drei – sind dem designierten Maestro aber nicht fremd.

Zuletzt stand er im April 2023 beim Osterkonzert in Grafenegg mit Felix Mendelssohn Bartholdys Oratorium „Paulus“ am Pult des Orchesters. Sein Debüt bei den Tonkünstlern sowie im Musikverein Wien und im Festspielhaus St. Pölten gab Gabel schon im April 2019 unter anderem mit Erich Wolfgang Korngolds Sinfonietta für großes Orchester.

Die Chemie stimmt

„Da habe ich zum ersten Mal gespürt, dass die Chemie stimmt. Das Orchester gab mir genau den Klang, den ich für dieses Stück haben wollte“, erinnert er sich nun. Niederösterreich ist aber nur eine von vielen Stationen im Lebenslauf des Franzosen. So leitete er zahlreiche Ensembles von Malmö bis Melbourne.

Als genauso vielfältig wie seine Einsatzorte gilt auch das Repertoire, welches oft auch Werke abseits des Mainstreams beinhaltet: „Ich könnte nicht leben mit einem engen Repertoire“, erklärt Gabel in einem Interview mit der APA. So will er das Stammrepertoire der Tonkünstler von der Klassik über die Romantik bis hin zur „Zweiten Wiener Schule“ erweitern. Einen Schwerpunkt sollen Werke von französischen Komponisten wie Ravel, Debussy oder Berlioz bilden.

Frankreich mit Wien verbinden

Vor allem die Verbindung zwischen Frankreich und Wien ist Gabel wichtig: „Die österreichische Musikkultur, ihre Traditionen und ihre Avantgarde haben meine Zeit als junger Trompeter essenziell geprägt und sind in meiner Arbeit als Dirigent eine große Inspirationsquelle für mich“, erklärte Gabel, der als Sohn einer Pariser Musikerfamilie geboren wurde.

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