Schnellbahn-Netz für St. Pöltner Umland auf Schiene

Schnellbahn-Netz für St. Pöltner Umland auf Schiene
150 neue Zugverbindungen von und nach St. Pölten sind bis Ende des Jahrzehnts geplant. Alle Neuerungen im Überblick.

2,3 Milliarden Euro sollen in den kommenden 20 Jahren in Modernisierung, Attraktivierung und Ausbau der Schieneninfrastruktur in NÖ investieren werden, wie erst kürzlich seitens des Landes NÖ angekündigt wurde.

Profitieren wird davon zu einem großen Teil das Streckennetz im Zentralraum. Denn wie Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko und Bundesrat Florian Krumböck (beide ÖVP) am Montag ankündigten, soll ein neues S-Bahn-System insgesamt 150 zusätzliche Zugverbindungen von und nach St. Pölten ermöglichen.

Dafür werden aber keine neuen Strecken gebaut, sondern auf bestehenden Bahnen „Angebote ausgebaut, die Infrastruktur verbessert und moderne Fahrzeuge zum Einsatz gebracht“, wie der Landesrat ankündigte. „Wir geben den Menschen damit die Chance, vermehrt ihr Auto stehen zu lassen“, zeigt sich Krumböck stolz.

Schnellbahn-Netz für St. Pöltner Umland auf Schiene

Krumböck und Schleritzko präsentierten das neue Streckennetz in St. Pölten.

Mit dem Fahrplanwechsel 2024 werden alle Linien nach und nach mit dem sich ändernden Fuhrpark als Regio S-Bahn St. Pölten vermarktet. Die Neuerungen im Überblick:

  • Kremserbahn: S44

Die Bahnverbindung zwischen St. Pölten-Krems-Horn wird aktuell modernisiert und elektrifiziert. Auch neue Akkuzüge sollen hier eingesetzt werden. Statt nur zu Stoßzeiten soll ein Halbstundentakt ganztags möglich werden.

  • St. Pölten-Tulln-Wien: S40

Die Züge über Traismauer und Tulln zum Wiener Franz Josefs-Bahnhof verkehren aktuell außer morgens im Stundentakt. Mit dem geplanten zweigleisigen Ausbau im Abschnitt zwischen Herzogenburg und der Landeshauptstadt soll ab Ende der 2020er-Jahre die Zugzahl von 43 auf 73 pro Tag erhöht werden können. Ab 2024 sind die Zuggarnituren hier barrierefrei.

  • Traisen- und Gölsentalbahn: S55 und S54

Zwischen 5 und 9 Uhr bzw. von 13 und 20 Uhr soll hier künftig ein Halbstundentakt umstiegsfrei möglich sein. Die Grundlage dafür liefert die Elektrifizierung und Modernisierung der Strecke bis 2026/27.

  • Mariazellerbahn: S56

Zusätzlich zum aktuellen Halbstundentakt im Frühverkehr wird die Mariazellerbahn ab 2025 nachmittags von 13 bis 20 Uhr zwischen St. Pölten und Kirchberg ebenfalls verdichtet.

  • Alte Westbahnstrecke

Die Bahn über Neulengbach zum Wiener Westbahnhof bleibt als REX51 erhalten. Ab Mitte 2024 soll hier ein durchgängiger Halbstundentakt geboten werden. Ab zirka 2025 soll es einmal pro Stunde einen dritten Zug von St. Pölten über Neulengbach, Pressbaum und Purkersdorf zum Westbahnhof geben.

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