PKK-Rache in St. Pölten? Opfer bei Schlägerei niedergestochen

Ein Polizeiwagen fährt mit eingeschaltetem Blaulicht eine Straße entlang.
Gewaltexzess Samstagabend am Mühlweg endete mit zwei Schwerverletzten. Die Polizei ermittelt wegen angeblichen Racheaktes mit politischer Brisanz.

In St. Pölten ist es am Samstagabend zu einer Auseinandersetzung mit zwei Verletzten gekommen, einer davon erlitt mehrere Messerstiche. Es dürften bei dem gewaltvollen Streit gegen 18.30 Uhr am Mühlweg mehrere Waffen im Spiel gewesen sein, hieß es bei der Polizei. Einige Beteiligte waren nach der tätlichen Auseinandersetzung geflüchtet, nach ihnen wurde gefahndet.

Zwei Personen wurden ins Krankenhaus gebracht. Ihre Verletzungen seien "nicht lebensgefährlich“, bestätigt ein Polizeisprecher am Sonntag auf Anfrage.

PKK Gefolgsleute?

Mit weiteren Informationen hielt sich die Polizei zurück, weil die Staatsanwaltschaft St. Pölten weitere Verfügungen getroffen habe. Der Hintergrund für das Stillschweigen der Polizei soll in der Brisanz des Falles liegen.

Demnach könnte es sich eine Fehde von Anhängern der von der EU als terroristische Organisation eingestuften PKK und einer Gruppe türkischer Landsleute handeln.

Eines der Opfer ist mit Stichverletzungen ins Spital gebracht worden, er wurde notoperiert. Ein weiterer Verletzter soll Hämatome erlitten haben.

St. Pöltens FPÖ-Stadtrat Klaus Otzelberger nahm am Sonntag in einer Aussendung Stellung zu den Hintergründen. Seinen Informationen nach war dem Gewaltexzess eine Auseinandersetzung in Herzogenburg voraus gegangen.

Polizei-Spezialeinheiten

"Die Rache der PKK-Anhänger ließ nicht lange auf sich warten", erklärt der Politiker. An die 15 Anhänger der kurdischen Arbeiterpartei PKK sollen Samstagabend von Wien an den Mühlweg nach St. Pölten gekommen sein, um sich zu rächen. Ins Visier geraten war der Sohn eines Dachdeckers, erklärt Otzelberger. Mehrere Angreifer sollen den etwa 18-jährigen Sohn des Mannes in die Mangel genommen haben.

➤ Mehr lesen: Die Hintergründe der Schüsse am Mühlweg

 

Ein Mann, der zu Hilfe kam, soll ebenfalls von den Angreifern schwer verletzt worden sein. Wie der FPÖ-Stadtrat berichtet, haben Spezialkräfte der Polizei mehrere Waffen aus Autos der Verdächtigen sichergestellt.

Auch das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung ermittelt in dem Fall.

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