Für die Großindustrie seien nicht nur diese Art der Holzbeschaffung zu mühsam, sondern auch traditionelle Arbeitsweisen, wie Schmid aus der Praxis weiß: „Bis in die 80er-Jahre stellten alle Tischlereien ihren Leim noch selbst aus Milch und Kalk her.“
Weil industrieller Leim aber etwas billiger ist und nicht so lange trocknen muss, geriet diese althergebrachte Technik in Vergessenheit.
Know-How selbst angeeignet
Die Naturmöbel von Schmid aber kommen ganz ohne neue synthetische Verarbeitungsmittel aus: „Ich verwende auch keinen Lack. Meine Beschichtungen bestehen aus biologischem Bienenwachs und Leinöl, das aus der Region stammt“, so der Tischler.
Dieses alte Wissen wird einem nicht in der Schule vermittelt, so Schmid: „Ich habe mir selbst viel beigebracht, als ich mein hundert Jahre altes Haus umbaute. Ich weiß bei allen meinen Möbeln, woher sie kommen.“
Einrichtung mit Geschichte schätzen auch viele seiner Kunden. Aus einem Baum, der auf einem Baugrund einem Haus weichen musste, zauberte Schmid etwa eine Schiebetür für das neue Heim. „Viele bringen mir Holz, das sie für einen speziellen Anlass aufgehoben haben. Die häufigsten Aufträge bekomme ich für Tische“, so Schmid.
Hochwertige Produkte als Anlage
Derart persönliche Arbeit könne laut dem Tischlermeister nur ein Fachmann liefern. Einen Tischler kontaktieren viele aber aus Angst vor hohen Kosten selten. „Natürlich können wir nicht mit einer großen Möbelkette mithalten. Es muss aber nicht zwingend alles sehr teuer sein“, rät der Meister dazu, einfach das Gespräch zu suchen.
„Ein Kunde hat eines meiner Möbelstück kürzlich als Anlage bezeichnet. Er investiert damit nicht nur in ein hochwertiges, sondern auch in ein langlebiges Produkt“, erklärt Schmid. Auf Instagram: @naturmoebel_schmid
Alle Nachrichten aus St. Pölten jeden Freitag im Postfach mit dem KURIER St. Pölten-Newsletter.
Kommentare